„Plas­tik­freie Lebens­mit­tel­ver­pa­ckun­gen für jedermann“

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Genau das ist die Mis­si­on von Litt­le Bee Fresh. Ihre Bie­nen­wachs­tü­cher sehen nicht nur gut aus, son­dern sind auch äußerst prak­tisch: Egal ob man sein Brot dar­in ein­wi­ckelt oder ein Sand­wich trans­por­tie­ren möch­te, die plas­tik­freie Ver­pa­ckungs­al­ter­na­ti­ve hält Lebens­mit­tel natür­lich frisch. Mit­grün­de­rin Ange­li­ka Jür­gens lässt 100toparbeitgeber.de in ihre Werk­statt bli­cken und erzählt, wie die Idee zu ihrem klei­nen Start-up gekom­men ist. 

Start-up Little Bee Fresh
©Ste­fan Trautmann

Frau Jür­gens, jeder hat mal klein ange­fan­gen – zusam­men mit Ihrer Mut­ter star­te­ten Sie Litt­le Bee Fresh. Wie kam es dazu und wie läuft es momen­tan für Sie?
Mitt­ler­wei­le pro­du­zie­ren wir in unse­rer Manu­fak­tur am Boden­see in einem 10-köp­fi­gen Team Bio-Bie­nen­wachs­tü­cher, mit denen man Lebens­mit­tel frisch hal­ten kann – ganz ohne Plas­tik. Mit dem Start-up haben mei­ne Mut­ter und ich uns den Wunsch erfüllt, über unser direk­tes Umfeld hin­aus beruf­lich etwas für unse­ren Pla­ne­ten bewe­gen zu wol­len. Die Begeis­te­rung für die Bie­nen haben wir über mei­nen Groß­va­ter ken­nen­ge­lernt, der lei­den­schaft­li­cher Imker war. Unse­re Fami­lie beschäf­tigt sich daher schon lan­ge mit dem The­ma Arten­schutz und dem Erhalt der Umwelt.

Wie ist die Idee zu eurem alter­na­ti­ven Ver­pa­ckungs­ma­te­ri­al ent­stan­den?
Als mei­nem Freund und mir beim Reno­vie­ren eines alten Hau­ses ein Bie­nen­schwarm zuflog und mit der Hil­fe mei­ner Mut­ter Rose­ma­rie bei uns ein­zog, wur­de auch ich, durch Zufall, Bie­nen­hal­te­rin. Bei den Reno­vie­rungs­ar­bei­ten sind wir auf dem Dach­bo­den des Hau­ses auf das Tage­buch der frü­he­ren Bewoh­ne­rin, Tan­te Ida, gesto­ßen. Die Gärt­ne­rin und Imke­rin beschrieb dar­in, wie sie ihre Lebens­mit­tel in Bie­nen­wachs­tü­chern frisch gehal­ten hat­te. Wir haben sofort an das Poten­zi­al die­ser Ver­pa­ckungs­idee geglaubt, wel­che schon von den alten Ägyp­tern ein­ge­setzt wur­de. Auf­ge­rüt­telt hat uns außer­dem eine Repor­ta­ge über Mikro­plas­tik im Boden­see – die­sem Idyll vor unse­rer Haus­tür. So kam uns die Idee, die­sen Anstoß zu nut­zen und mit den Bie­nen­wachs­tü­chern eine plas­tik­freie Alter­na­ti­ve, statt der Ver­wen­dung von Weg­werf-Ver­pa­ckungs­ma­te­ria­li­en, anzu­bie­ten. Die Bio-Bie­nen­wachs­tü­cher sind nach­hal­tig, bio­lo­gisch abbau­bar, luft­durch­läs­sig und anti­bak­te­ri­ell. Sie eig­nen sich daher ide­al, um ange­bro­che­ne Lebens­mit­tel gut ver­packt zu trans­por­tie­ren, auf­zu­be­wah­ren oder sogar ein­zu­frie­ren. Bei ent­spre­chen­der Pfle­ge mit kal­tem Was­ser und mil­dem Spül­mit­tel hal­ten die Tücher etwa ein Jahr.

Start-up Little Bee Fresh
©Ste­fan Trautmann

Wie sieht die Her­stel­lung der Bie­nen­wachs­tü­cher aus und wel­che Mate­ria­li­en ver­wen­det ihr für eure Pro­duk­te?
Seit 2017 ent­ste­hen die Bio-Bie­nen­wachs­tü­cher bei uns in Hand­ar­beit unter höchs­ten Hygie­ne­stan­dards. Seit letz­tem Jahr sind sie sogar bio-zer­ti­fi­ziert. Obers­te Prio­ri­tät hat die Qua­li­tät der ver­wen­de­ten Mate­ria­li­en. Im Umgang mit Lebens­mit­teln gehen wir kei­ne Kom­pro­mis­se ein. Daher ver­wen­den wir aus­schließ­lich Bio-Roh­stof­fe. Die Bio-Baum­wol­le ent­spricht dem strengs­ten Tex­til­sie­gel mit den höchs­ten öko­lo­gi­schen und sozia­len Stan­dards und wird für unse­re Pro­duk­ti­on in Deutsch­land in der Nähe des Boden­sees bedruckt. Auch das Bie­nen­wachs stammt aus kon­trol­liert bio­lo­gi­schen Imke­rei­en und wird selbst­ver­ständ­lich – wie auch das pflanz­li­che Wachs für die vega­nen Tücher – auf Pes­ti­zid­frei­heit und Rein­heit untersucht.

Wie hat sich euer Unter­neh­men bis­lang ent­wi­ckelt und vor allem, wel­ches Feed­back wird euch zurück­ge­spielt?
Unse­re Geschäfts­ent­wick­lung macht uns sehr opti­mis­tisch. Anfangs haben wir zu Hau­se an der Pro­dukt­ent­wick­lung gear­bei­tet, heu­te ist unser Team auf zehn Mitarbeiter:innen ange­wach­sen. In unse­rer Manu­fak­tur in Bodolz betrei­ben wir seit kur­zem einen Green Con­cept Store, in dem wir wei­te­re nach­hal­ti­ge Plas­tikal­ter­na­ti­ven anbie­ten. Unser Netz­werk an Part­nern wächst ste­tig – so hat­ten wir eine Koope­ra­ti­on mit Tchi­bo und sind auch bei Denn‘s gelis­tet.
Was uns aber immer am wich­tigs­ten ist, ist die Zufrie­den­heit unse­rer Kund:innen, von denen wir, über unse­re Social-Media-Kanä­le und die Web­sei­te, stets posi­ti­ve Rück­mel­dun­gen bekommen.

Start-up Little Bee Fresh
©Clau­dia Gödke

Wel­che Visi­on habt Ihr von einer bes­se­ren und umwelt­freund­li­che­ren Welt?
Wir freu­en uns, wenn wir mit unse­ren nach­hal­ti­gen Ideen Men­schen inspi­rie­ren kön­nen, weni­ger Plas­tik zu kon­su­mie­ren. Je bewuss­ter unser Umgang mit Weg­werf­pro­duk­ten wird, je weni­ger wir also kau­fen, des­to eher wer­den sich auch ande­re Unter­neh­men und Bran­chen auf ein nach­hal­ti­ge­res Ange­bot ein­las­sen. Damit haben wir alle als Konsument:innen eine gro­ße Macht – wir müs­sen uns dann nicht dar­auf ver­las­sen, dass Poli­ti­ker zuerst Geset­ze erlas­sen, die umfas­send genug sind.

Ein wei­te­res Start-up, wel­ches die Welt ein Stück­chen bes­ser macht fin­dest du hier 🙂

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