Genau das ist die Mission von Little Bee Fresh. Ihre Bienenwachstücher sehen nicht nur gut aus, sondern sind auch äußerst praktisch: Egal ob man sein Brot darin einwickelt oder ein Sandwich transportieren möchte, die plastikfreie Verpackungsalternative hält Lebensmittel natürlich frisch. Mitgründerin Angelika Jürgens lässt 100toparbeitgeber.de in ihre Werkstatt blicken und erzählt, wie die Idee zu ihrem kleinen Start-up gekommen ist.
Frau Jürgens, jeder hat mal klein angefangen – zusammen mit Ihrer Mutter starteten Sie Little Bee Fresh. Wie kam es dazu und wie läuft es momentan für Sie?
Mittlerweile produzieren wir in unserer Manufaktur am Bodensee in einem 10-köpfigen Team Bio-Bienenwachstücher, mit denen man Lebensmittel frisch halten kann – ganz ohne Plastik. Mit dem Start-up haben meine Mutter und ich uns den Wunsch erfüllt, über unser direktes Umfeld hinaus beruflich etwas für unseren Planeten bewegen zu wollen. Die Begeisterung für die Bienen haben wir über meinen Großvater kennengelernt, der leidenschaftlicher Imker war. Unsere Familie beschäftigt sich daher schon lange mit dem Thema Artenschutz und dem Erhalt der Umwelt.
Wie ist die Idee zu eurem alternativen Verpackungsmaterial entstanden?
Als meinem Freund und mir beim Renovieren eines alten Hauses ein Bienenschwarm zuflog und mit der Hilfe meiner Mutter Rosemarie bei uns einzog, wurde auch ich, durch Zufall, Bienenhalterin. Bei den Renovierungsarbeiten sind wir auf dem Dachboden des Hauses auf das Tagebuch der früheren Bewohnerin, Tante Ida, gestoßen. Die Gärtnerin und Imkerin beschrieb darin, wie sie ihre Lebensmittel in Bienenwachstüchern frisch gehalten hatte. Wir haben sofort an das Potenzial dieser Verpackungsidee geglaubt, welche schon von den alten Ägyptern eingesetzt wurde. Aufgerüttelt hat uns außerdem eine Reportage über Mikroplastik im Bodensee – diesem Idyll vor unserer Haustür. So kam uns die Idee, diesen Anstoß zu nutzen und mit den Bienenwachstüchern eine plastikfreie Alternative, statt der Verwendung von Wegwerf-Verpackungsmaterialien, anzubieten. Die Bio-Bienenwachstücher sind nachhaltig, biologisch abbaubar, luftdurchlässig und antibakteriell. Sie eignen sich daher ideal, um angebrochene Lebensmittel gut verpackt zu transportieren, aufzubewahren oder sogar einzufrieren. Bei entsprechender Pflege mit kaltem Wasser und mildem Spülmittel halten die Tücher etwa ein Jahr.
Wie sieht die Herstellung der Bienenwachstücher aus und welche Materialien verwendet ihr für eure Produkte?
Seit 2017 entstehen die Bio-Bienenwachstücher bei uns in Handarbeit unter höchsten Hygienestandards. Seit letztem Jahr sind sie sogar bio-zertifiziert. Oberste Priorität hat die Qualität der verwendeten Materialien. Im Umgang mit Lebensmitteln gehen wir keine Kompromisse ein. Daher verwenden wir ausschließlich Bio-Rohstoffe. Die Bio-Baumwolle entspricht dem strengsten Textilsiegel mit den höchsten ökologischen und sozialen Standards und wird für unsere Produktion in Deutschland in der Nähe des Bodensees bedruckt. Auch das Bienenwachs stammt aus kontrolliert biologischen Imkereien und wird selbstverständlich – wie auch das pflanzliche Wachs für die veganen Tücher – auf Pestizidfreiheit und Reinheit untersucht.
Wie hat sich euer Unternehmen bislang entwickelt und vor allem, welches Feedback wird euch zurückgespielt?
Unsere Geschäftsentwicklung macht uns sehr optimistisch. Anfangs haben wir zu Hause an der Produktentwicklung gearbeitet, heute ist unser Team auf zehn Mitarbeiter:innen angewachsen. In unserer Manufaktur in Bodolz betreiben wir seit kurzem einen Green Concept Store, in dem wir weitere nachhaltige Plastikalternativen anbieten. Unser Netzwerk an Partnern wächst stetig – so hatten wir eine Kooperation mit Tchibo und sind auch bei Denn‘s gelistet.
Was uns aber immer am wichtigsten ist, ist die Zufriedenheit unserer Kund:innen, von denen wir, über unsere Social-Media-Kanäle und die Webseite, stets positive Rückmeldungen bekommen.
Welche Vision habt Ihr von einer besseren und umweltfreundlicheren Welt?
Wir freuen uns, wenn wir mit unseren nachhaltigen Ideen Menschen inspirieren können, weniger Plastik zu konsumieren. Je bewusster unser Umgang mit Wegwerfprodukten wird, je weniger wir also kaufen, desto eher werden sich auch andere Unternehmen und Branchen auf ein nachhaltigeres Angebot einlassen. Damit haben wir alle als Konsument:innen eine große Macht – wir müssen uns dann nicht darauf verlassen, dass Politiker zuerst Gesetze erlassen, die umfassend genug sind.
Ein weiteres Start-up, welches die Welt ein Stückchen besser macht findest du hier 🙂