Gesunde, ressourcenschonende Ernährung ist für viele der erste Schritt zu einer nachhaltigeren Lebensweise. Doch dazu gehört noch einiges mehr und so gewinnen regionale Waren seit Jahren immer mehr an Beliebtheit. Durch viele Skandale in großen Produktionshäusern, entscheiden sich immer mehr Verbraucher:innen dazu einen (Groß-)Teil ihrer Einkäufe bei dem Landwirt „nebenan“ zu machen. Doch wie findet man den? Hier klinkt sich FrischesZeug ein. Was genau die Vorteile für Verbraucher:innen und Anbieter:innen sind, und wieso ihnen dieses Projekt am Herzen liegt, erzählt uns das Team selbst.
Das Problem
Die landwirtschaftliche Direktvermarktung erlebt in Deutschland einen Aufschwung. In den vergangenen neun Jahren hat sich die Anzahl an Anbieter:innen fast verdoppelt. Gleichzeitig werden es auch immer mehr Verbraucher:innen, die ihre Lebensmittel regional beziehen möchten. Eine repräsentative Umfrage des BMEL ergab, dass inzwischen 56 Prozent der Bevölkerung in Deutschland der Aussage “Ich bevorzuge nach Möglichkeit Produkte hier aus der Region” voll und ganz oder zumindest meistens zustimmen. Darüber hinaus nutzt über die Hälfte aller Deutschen Social Media, aber nicht einmal ein Viertel der regionalen Direktvermarkter hat dieses Vermarktungspotenzial bisher für sich entdeckt. Allgemein wird die Kommunikation mit den Kund:innen als die größte Herausforderung für die Direktvermarktung angesehen, gefolgt vom hohen Arbeitsaufwand, der dafür benötigt wird.
Von der Idee zur Plattform
FrischesZeug setzt genau dort an. Unser Ziel ist es, eine Plattform zu bieten, die regionale Direktvermarkter sichtbar macht. Verbraucher:innen helfen wir dabei, alle Anbieter:innen regionaler Produkte in ihrer Umgebung leicht und unkompliziert zu finden. Den Anbieter:innen möchten wir die Möglichkeit geben, die anspruchsvollen Herstellungsprozesse ihrer Produkte anschaulich zu machen, so dass Verbraucher:innen eine Verbindung zu den regionalen Produzent:innen und deren Produkten aufbauen können.
Mit unserer Marke sprechen wir auf Kundenseite eine ökologisch bewusste, urbane und mobile Zielgruppe, die digital affin ist, an. Denn viele interessierte Menschen möchten zwar regionale Produkte kaufen, hatten aber bisher keine digitale Plattform auf die sie zugreifen können, um schnell die Möglichkeiten in ihrer Umgebung zu entdecken.
In diesem Punkt wissen wir wovon wir sprechen. Aufgewachsen auf dem Land sind Sophie und Gregor für ihr Studium quer durch Deutschland gezogen und mussten feststellen, dass sich die Suche nach regionalen Anbieter:innen kompliziert gestaltet und mit hohem Rechercheaufwand verbunden ist. Lösungen die wir dazu gefunden haben, überzeugten uns entweder technisch nicht oder waren nur auf eine Region begrenzt. Darum haben wir mit FrischesZeug unsere eigene Plattform ins Leben gerufen, die sowohl dem Stand der Technik entspricht, sich gleichzeitig aber eng an den Bedürfnissen der regionalen Anbieter:innen orientiert, als auch dem Kaufverhalten der Nutzer:innen entspricht. In unserem Vorhaben wurden wir durch die positiven Rückmeldungen befreundeter Landwirte bestärkt.
Wie funktioniert FrischesZeug?
Wir bieten mit FrischesZeug die Möglichkeit regionale Produkte und Spezialitäten kostenfrei darzustellen. Dafür müssen Anbieter:innen nur fünf bis zehn Minuten Zeit investieren, um ein Profil anzulegen. Dazu gehören einige grundlegende Angaben über den Betrieb, die Öffnungszeiten und die angebotenen Produkte. Zusätzlich können Neuigkeiten und Veranstaltungen (zum Beispiel Hoffeste, Termine für Führungen oder besondere Angebote) erstellt und Bilder veröffentlicht werden. Die Anbieter:innen können von angemeldeten Verbraucher:innen abonniert werden, sodass diese stets im Bilde über etwaige Neuigkeiten und Veränderungen sind. Auch die Kommunikation kann über unsere Plattform abgewickelt werden; dafür bietet FrischesZeug eine integrierte Chatfunktion.
Wir ermöglichen auf diese Weise das einfache Finden und Interagieren. Unsere Plattform ist seit Mitte August (2020) online und bis jetzt (Januar 2021) konnten wir bereits gut 450 Anbieter:innen verschiedenster regionaler Produkte für unsere Idee gewinnen, die – sehr zu unserer Freude – das Angebot ausgiebig nutzen. Darüber hinaus haben wir erste Kooperationen mit landwirtschaftlichen Verbänden geschlossen.
Wir haben auch für die Zukunft noch eine Reihe weiterer Funktionen geplant, um den digitalen Werkzeugkasten für die Direktvermarkter zu vergrößern. Beispielsweise einen digitalen Bestellzettel oder die Bezahlung direkt über die Plattform. Neben der einfachen Integration von Social-Media-Kanälen und der eigenen Website, sollen auch die Interaktionsmöglichkeiten der Nutzer:innen ausgebaut werden. Aber auch hier werden wir dynamisch und flexibel auf die Bedürfnisse und Rückmeldungen von Anbieter:innen und Verbraucher:innen eingehen.
Unsere Mission
Wir wollen unseren Beitrag leisten, die tollen regionalen und saisonalen Produkte aus der naheliegenden Umgebung sichtbar zu machen. Dabei schaffen wir es Lebensmittel und deren Produktion transparent und ehrlich zu zeigen. Wir unterstützen damit den aktuellen Zeitgeist nach Informationen und bieten einen gelebten Austausch mit den Expert:innen in diesem Bereich: den Erzeuger:innen der Produkte.
Zusätzlich ermöglichen wir, das begonnene Umdenken in der Ernährung weiter zu festigen und echte Regionalität wieder in den Vordergrund zu stellen.
Unsere Mission zur Vision:
- Wir bieten Direktvermarkter:innen eine auf sie zugeschnittene Digitallösung,
- schaffen echte Transparenz, Nähe und erlebbare Regionalität
- und bieten ein modernes Einkaufserlebnis mit State of the Art Technologie und entwickeln uns mit den Bedürfnissen unserer Nutzer:innen weiter.
Wer wir sind – die Gründer:innen
Sophie von See
M.A. Digital Humanities (Julius-Maximilians-Universität Würzburg)
Sophie ist in Niedersachsen geboren. Nach ihrer schulischen Ausbildung absolvierte sie ein Studium in Digital Humanities an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und dem King’s College in London. Anschließend war sie bei einigen Gründungen in der Konzeption und Entwicklung tätig, ehe sie Anfang 2020 mit Gregor zusammen FrischesZeug gründete. Sophie ist die Geschäftsführerin und für alle technischen Belange zuständig.
Gregor Friedrich-Baasner
Dr. rer. pol. Wirtschaftsinformatik (Julius-Maximilians-Universität Würzburg)
Gregor ist ebenfalls in Niedersachsen geboren. Außerdem hat er auch in Würzburg studiert, allerdings Business Management und Business Information Systems. Anschließend hat er dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik gearbeitet. Nach erfolgreicher Promotion beendete Gregor seine Tätigkeit dort und hat mit Sophie zusammen FrischesZeug gegründet. Gregor ist bei FrischesZeug für alle betriebswirtschaftlichen Belange verantwortlich und kümmert sich um das Partnermanagement.
Alina Karut
B.A. Kunst (Ludwig-Maximilians-Universität München)
Alina ist in Bayern geboren. Sie studierte an der ESMOD in Berlin Modedesign und Kunst an der Universität Augsburg und der Ludwig-Maximilians-Universität. Schon während des Studiums in ihrer Heimatstadt, wirkte sie beim Aufbau zweier nachhaltiger Unternehmen mit. Sie sammelte dort Erfahrungen als Grafikerin sowie im Web- und UX-Design.
Bei FrischesZeug ist Alina für das Wachstum zuständig und kümmert sich um Marketing und Social Media.
Weitere Start-ups, die die Welt ein Stückchen besser machen, findest du hier 🙂