Smartricity ist ein Start-up, welches es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Energieeffizienz in Haushalten zu verbessern. Über Website und / oder App können Kund:innen den Energieverbrauch ihrer Elektrogeräte überprüfen und diesen mit dem von neueren, oft effizienteren Geräten vergleichen.
Mehr Energieeffizienz in wenigen Schritten
Das funktioniert im Handumdrehen: Nachdem man das zu überprüfende Altgerät angegeben hat, zeigt Smartricity den jährlichen Stromverbrauch, die jährlichen Betriebskosten und für den Fall einer schlechten Energieeffizienz ähnliche, aber stromsparendere Geräte.
Die Berechnungen basieren dabei auf dem individuellen Haushalt der Nutzer:innen. Dieser kann freiwillig mit Angaben zur Wohnsituation, den im Haushalt lebenden Personen und dem lokalen Strom- und Wasserpreis angepasst werden.
So können die Daten zum Energieverbrauch spezifisch auf den eigenen Haushalt bezogen werden und helfen so den Nutzer:innen, die für ihre spezielle Lebenssituation beste, günstigste und nachhaltigste Lösung zu finden.
Zudem wird die Smartricity-Software auch an Kund:innen lizenziert: Sei es durch API-Zugriff auf Daten und Modelle für Apps oder durch Widgets, die sich in andere Websites integrieren lassen. Die Berechnungen von Smartricity basieren dabei auf Methoden aus den Bereichen Data Science und Machine Learning. Die Grundlage der Software ist eine selbstgeschaffene Datenbank, die über 95 Prozent aller Elektrogeräte umfasst, die seit der Jahrtausendwende auf dem Markt waren.
Von einer britischen Studie zu Smartricity
Gründer Sebastian Schmidt hatte die Idee für Smartricity während seines Studiums, als er sich mit einer Studie aus Brighton befasste. Dort wurden Bewohner:innen einer Straße dazu angeregt, ihren Stromverbrauch offenzulegen. Dadurch entstand ein Wettbewerb innerhalb der Nachbarschaft und so konnte diese Straße letztlich 15 Prozent Energie einsparen. Die Möglichkeit, Strom- und Geldersparnis zu verknüpfen und so eine nachhaltige Entwicklung zu bewirken, führte Schmidt zum Konzept von Smartricity.
Drei Gründer – eine Mission
Neben CEO Schmidt gehören Michael Hasler (COO) und Andreas Donig (CTO) zum Gründungsteam. Die Gründer ergänzen sich dabei auf vielen Ebenen: Schmidt kümmert sich um Online-Marketing und Sales. Zudem unterstützt er Donig bei der Entwicklung in Backend und Frontend. Der gebürtige Münchener machte an der Universität Passau seinen Bachelor of Science im Fach Business Administration and Economics. Den anschließenden Master brach er ab, um sich ganz Smartricity zu widmen. Sich selbst würde er als ehrgeizig, empathisch und ausdauernd beschreiben. Auch im Privaten ist es Schmidts größte Leidenschaft, Dinge zu verbessern. “Sei es ich selbst, wenn ich etwas Neues lerne, oder meine Wohnung, wenn ich heimwerke”, so der 32-Jährige. “Fortschritt begeistert mich.”
Dem schließt sich Hasler an: “Meine größte Leidenschaft ist es, mich stetig weiterzuentwickeln und zu lernen. Außerdem finde ich es sehr spannend, wie neue Technologien die Probleme unserer Welt lösen und Prozesse verbessern können.”
Hasler und Schmidt lernten sich während ihres Studiums kennen. Bei Smartricity ist der gebürtige Oberpfälzer für operative Belange, Finanzen und Vertrieb verantwortlich. Auch er beendete sein Masterstudium nicht, da er sich vollkommen auf Smartricity konzentrieren wollte.
Andreas Donig lernten die beiden in der Passauer Gründerszene kennen. Zuvor studierte er Informatik an der Universität Passau, bis er seinen Master im gleichen Fach abbrach, um sich mit dem Projekt Wohnraumkarte selbstständig zu machen. Im Zuge dessen leitete er Entwicklungsteams in verschiedenen Bereichen, forschte und entwickelte neue Softwareprodukte. “Wenn man Andi in einem Satz zusammenfassen sollte, wäre es folgender: Er ist ehrgeizig, ruhig, fleißig und liebt alles, was mit Coding zu tun hat und das schon immer”, so Schmidt über seinen Kollegen.
Mit Smartricity haben Schmidt, Hasler und Donig ein Projekt gefunden, für das sie brennen. Die Mission, Energieeffizienz in Haushalte zu bringen und somit einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Welt zu leisten, eint die Gründer in ihrer Zukunftsvision.
Veränderung bedeutet nicht Verzicht — die Zukunftsvision der Gründer
“Wir wollen, dass der Verbrauchs-Faktor in so vielen Kaufentscheidungen und Anwendungsbereichen wie möglich eine Rolle spielt”, so Schmidt. “Ultimativ führt das für uns zu einem bewussteren Konsum- und Einkaufsverhalten.”
Für eine neue, nachhaltigere Welt sei ein generell bewussteres Verhalten notwendig und manche Verhaltensweisen müssten geändert werden, führt der CEO aus. Das dürfe allerdings nicht durch Zwang geschehen: Konsument:innen sollen lernen können, dass es oft günstiger ist, umweltbewusst zu leben.
Generell leben wir gerade in einer Welt mit vielen Problemen, so Schmidt. Durch neue Technologien gebe es gleichzeitig aber die Werkzeuge, in eine gute Zukunft zu kommen. Es sei wichtig, die Technik zum Wohl der Menschheit zu transformieren. “Ich hoffe, dass wir das meistern und dadurch eine Welt schaffen, die nicht schlechter ist, weil manches nicht mehr da ist, ganz im Gegenteil. Sie ist aber anders. Eine Umstellung bedeutet nicht automatisch Verzicht”, erklärt Schmidt.
Try and Error – von Höhen und Tiefen der Gründung
Ihre Vision hat den Gründern geholfen, auch die schwierigen Zeiten, die mit einer Gründung einhergehen, gut zu überstehen. Doch davon ließen sich die auch privat befreundeten Gründer nicht aus der Ruhe bringen. “Die vielen Rückschläge waren wichtig, damit man lernt wieder aufzustehen und unaufgeregt an den Lösungen der Probleme arbeitet”, so Hasler.
Das sei letztlich das Prinzip von Start-ups: Try and Error. Wenn etwas nicht funktioniert oder schief geht, analysiere man, wo das Problem lag und macht es beim nächsten Mal besser. Am besten lerne man durch konstruktives Feedback aus verschiedensten Branchen.
Um dieses Feedback zu bekommen habe Smartricity vor allem in der Anfangsphase bei einigen Wettbewerben mitgemacht, so Schmidt. Neben dem ersten Platz beim Businessplan-Wettbewerb Ideenreich von BayStartUP 2017 wurde Smartricity 2019 beispielsweise beim niederbayerischen Gründerpreis ausgezeichnet. Zudem überzeugte das Konzept zu Smartricity auch Förderer:innen. So wurde das Start-up durch ein Exist-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie sowie den Start!Zuschuss! vom Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie unterstützt.
Durch Einbindung des Feedbacks konnte sich Smartricity weiter entwickeln und das Konzept ausweiten. Neben der Nutzung von Kund:innen aus vielen Bereichen wird Smartricity mittlerweile auch auf anderen Plattformen miteingebunden.
Das ist auch der weitere Plan für die Zukunft: Neue Kund:innen an Bord holen um Stück für Stück den Verbrauchsfaktor in die Kaufentscheidungen von Konsument:innen zu integrieren.
Diese Personen stecken hinter Smartricity: Andreas Donig, Sebastian Schmidt und Michael Hasler (v.l.)
Wir haben auch noch weitere Start-ups für euch – hier zum Beispiel. 🙂