“One Team, One Mis­si­on” – mit Kon­sum Gutes tun

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Volunteering at Berliner Tafel 2019 2

Man sieht sie immer öfter – Pro­duk­te der Mar­ke share. Ob beim täg­li­chen Ein­kauf im Super­markt, beim Bezahl­tre­sen an der Tank­stel­le oder in der Dro­ge­rie. Aber was steckt dahin­ter? Share hat es sich zur Auf­ga­be gemacht sozia­len Nut­zen durch Kon­sum zu schaf­fen und das nicht zu knapp! Die brei­te Pro­dukt­pa­let­te bie­tet unter­schied­lichs­te Pro­duk­te – von der Zahn­bürs­te bis zur Hafer­milch. In einem Inter­view erzählt share CEO Dr. Sebas­ti­an Stri­cker mehr zu den Unter­neh­mensam­bi­tio­nen und was sich sonst noch hin­ter der Mar­ke share ver­birgt erfahrt Ihr hier.

Auf 100toparbeitgeber.de wer­den Unter­neh­men gezeigt, deren Pro­duk­te oder Dienst­leis­tun­gen Men­schen in ihrer Gesund­heit, ihrer Bil­dung oder ande­ren Lebens­be­rei­chen wirk­sam unter­stüt­zen oder die dazu bei­tra­gen, dass das Öko­sys­tem ent­las­tet wird. 

Kön­nen Sie den Lesern kon­kre­te Bei­spie­le dafür nen­nen, an wel­chen Stel­len dies für share ganz beson­ders zutrifft?

Es ist ein wenig schwie­rig, dies auf ein­zel­ne Berei­che von share her­un­ter­zu­bre­chen, denn share wur­de nicht als Unter­neh­men mit einer Visi­on gegrün­det. Wir ver­ste­hen uns als eine Visi­on, für die wir ein Unter­neh­men gegrün­det haben, um die­se zu verwirklichen.

Das läuft bei uns so: das, was unse­re Kund:innen sich zum Leben kau­fen, tei­len wir mit jeman­dem, der es zum Leben braucht. So unter­stützt jedes ver­kauf­te share Pro­dukt eines unse­rer welt­wei­ten sozia­len Pro­jek­te. Mitt­ler­wei­le bie­ten wir über 100 ver­schie­de­ne sol­cher Pro­duk­te an: z.B. Rie­gel, die Mahl­zei­ten spen­den, Geträn­ke, die Zugang zu sau­be­rem Trink­was­ser ermög­li­chen, Schreib­wa­ren, die Unter­richts­stun­den ermög­li­chen, und vie­les mehr.

Die­se Hil­fe­leis­tun­gen sind bei uns gemäß unse­rem Grün­dungs­ver­trag ganz bewusst an den Umsatz und nicht den Gewinn gekop­pelt: wir müss­ten also auch dann spen­den, wenn wir dabei Ver­lust machen. All­ge­mein ist unser wich­tigs­ter KPI, nach dem wir über alle Abtei­lun­gen hin­weg unser Han­deln aus­rich­ten, die Maxi­mie­rung von Social Impact. Auch unse­re Inves­to­ren mes­sen uns an unse­rem Impact, nicht etwa unse­rem Gewinn. Bis­her konn­ten so schon 80 Mil­lio­nen Hil­fe­leis­tun­gen durch unse­re sozia­len Pro­jek­te finan­zie­ren. Bis 2025 sol­len es 1 Mil­li­ar­de werden.

 

Durch die Kli­ma­dis­kus­si­on kann sich kaum ein Unter­neh­men erlau­ben, sich nicht mit Nach­hal­tig­keits­fra­gen zu beschäf­ti­gen. Was emp­fin­den Sie per­sön­lich, wie gut wir unter­wegs sind zu einer Welt, die behut­sa­mer mit dem Leben und den Res­sour­cen auf dem Pla­ne­ten umgeht?

Ich schaue durch­aus opti­mis­tisch in die Zukunft! Vor allem weil es immer mehr sozia­le und nach­hal­ti­ge Start­ups gibt, die in der Mas­se bereits ein deut­li­ches Gewicht in unse­rer Wirt­schaft bil­den. Natür­lich gibt es nach wie vor auch Unter­neh­men, bei denen Nach­hal­tig­keit mehr Schein als Sein ist, aller­dings bin ich über­zeugt, dass lang­fris­tig nur die Unter­neh­men bestehen wer­den, die es auch wirk­lich ernst mei­nen mit ihrem Impact.

Natür­lich gibt es nach wie vor Berei­che mit drin­gen­dem Hand­lungs­be­darf, die welt­weit im Ungleich­ge­wicht sind. Bil­dung oder bei­spiels­wei­se Klei­dung gehö­ren dazu. Hier knüp­fen wir der­zeit bereits an, um mit wei­te­ren Pro­dukt­ka­te­go­rien unse­ren sozia­len Impact zu stei­gern. Neben unse­rem sai­so­na­len Fashion­pro­jekt haben wir bei­spiels­wei­se auch Schreib­wa­ren ins Sor­ti­ment auf­ge­nom­men, die Bil­dung spen­den. Außer­dem bie­ten wir in exklu­si­ver Zusam­men­ar­beit mit Mis­ter Spex nun auch eine Bril­len­kol­lek­ti­on, von der jedes ver­kauf­te Modell eine Bril­le an einen ande­ren Men­schen spen­det. Die Mög­lich­kei­ten sind fast unbe­grenzt und wir sind fest ent­schlos­sen sozia­len Kon­sum zur Nor­ma­li­tät wer­den zu lassen.

Nach­hal­tig­keit muss in 2022 ganz­heit­li­cher gedacht wer­den: wenn wir strikt in öko­lo­gi­sche Nach­hal­tig­keit und die Bekämp­fung von sozia­ler Ungleich­heit unter­schei­den, kom­men wir als Gesell­schaft nur schlep­pend vor­an. Ich wün­sche mir daher, dass wir die­ses Jahr nut­zen, um uns zu ver­net­zen und gemein­sam an Lösun­gen arbei­ten. Laut unse­rer Umfra­ge in Koope­ra­ti­on mit Appi­nio gaben 61% der Deut­schen an, dass sie zukünf­tig Mar­ken boy­kot­tie­ren wol­len, die kei­nen Social Impact bie­ten — es ist also für alle Wirt­schafts­ak­teu­re höchs­te Zeit, dies ernst zu nehmen.

 

Sozi­al – nicht nur nach außen son­dern auch nach innen

In der Ein­gren­zung des The­mas „Arbeit­ge­ber, die hel­fen, die Welt bes­ser zu machen“ haben wir den Befrag­ten auch die Unter­neh­mens­kul­tur als ein Instru­ment genannt, über das die Gesell­schaft posi­tiv beein­flusst wer­den kann. Wie geht man bei share mit­ein­an­der um?

Als zer­ti­fi­zier­tes B‑Corp ist das Kre­do “One Team, One Mis­si­on” bei uns beson­ders wich­tig und aus­ge­prägt: nicht zuletzt, weil im Prin­zip alle der mitt­ler­wei­le 100 Sha­ries sich bei uns bewor­ben haben, um die gemein­sa­me Visi­on eines sozia­len Kon­sums vor­an­zu­trei­ben. Die Mis­si­on steht also schon im Ein­stel­lungs­pro­zess an vor­ders­ter Stel­le. Die­ses Feu­er und Lei­den­schaft die Welt signi­fi­kant bes­ser machen zu wol­len, zeich­net uns alle aus und ist in der Kul­tur täg­lich spürbar.

Mit Lei­den­schaft allein ist es aller­dings noch nicht getan. Wenn man für eine Mis­si­on arbei­tet, die grö­ßer ist als das eige­ne Unter­neh­men, kann es schnell pas­sie­ren, dass man über sei­ne Gren­zen geht. Um dem vor­zu­beu­gen und eine gesun­de Kul­tur zu bewah­ren, haben wir bei­spiels­wei­se Resi­li­enz- und Anti-Stress-Trai­nings, regel­mä­ßi­ge Umfra­gen und die Mög­lich­keit der Nut­zung von Men­tal Health Ser­vices eingeführt.

Uns ist es beson­ders wich­tig alle Sha­ries als Indi­vi­du­en zu betrach­ten und behan­deln, um ihre Stär­ken somit zu funk­tio­nie­ren­den Teams zusam­men zu brin­gen. Somit kön­nen auch geziel­te Trai­nings ange­bo­ten und auf Lebens­um­stän­de indi­vi­du­ell ein­ge­gan­gen werden.

Was uns neben unse­ren 8 Büro­hun­den außer­dem noch aus­zeich­net sind fai­re und trans­pa­ren­te Gehalts­struk­tu­ren, New Work Metho­den wie fle­xi­ble Arbeits­zei­ten und hybri­des Arbei­ten (Home Office & Büro), wöchent­li­che Mee­tings mit der gan­zen Com­pa­ny mit wech­seln­den Insights in jeden Bereich der Fir­ma und Team Events. Da wir Sha­ries aus über 14 Natio­na­li­tä­ten bei uns haben, bie­ten wir außer­dem Sprach­un­ter­richt, um die Ver­stän­di­gung zu fördern.

 

Wie wich­tig ist es für Sie per­sön­lich, dass Arbeit sinn­stif­tend sein muss? (… und an wel­chen Stel­len erfah­ren Sie Bestä­ti­gung dafür, genau dort zu sein, wo sie sein möchten).

Einen gro­ßen Ein­fluss auf mei­nen Wer­de­gang hat­te u.a. Vik­tor Frankl: nach ihm suchen alle Men­schen in ihrem Leben vor allem nach einem Sinn, wobei die­ser indi­vi­du­ell defi­niert wird.  Für mich bedeu­tet das zwei­er­lei: Ver­su­chen die Welt ein Stück bes­ser zu machen, und so viel Zeit wie mög­lich mit Men­schen zu ver­brin­gen, die ich lie­be (und die mich hof­fent­lich zurücklieben).

 

Zum The­ma die Welt ein Stück bes­ser machen: Wenn man sich die Sus­tainable Deve­lo­p­ment Goals ansieht, müs­sen wir fest­stel­len, dass aktu­ell über 71 Mil­lio­nen Men­schen von extre­mer Armut betrof­fen sind, was hin­sicht­lich der Errei­chung der Zie­le ein Rück­schritt ist. Für mich stellt sich daher über­haupt nicht die Fra­ge, ob ich mei­ne Zeit auf Erden anders nut­zen möch­te, als damit gegen sol­che Miss­stän­de vorzugehen.

 

Nach­dem ich u.a. bei der Bos­ton Con­sul­ting Group, der Clin­ton Stif­tung und dem Welt­ernäh­rungs­pro­gramm der Ver­ein­ten Natio­nen tätig war, hat mich der berühm­te Grün­der­geist gepackt: ich woll­te unbe­dingt etwas ver­än­dern. Nach dem tol­len Erfolg und der posi­ti­ven Reso­nanz zu Share­The­Me­al war es für mich klar, dass ich die­sen Weg wei­ter­ge­hen wür­de; Zwei­fel gab es da eigent­lich kei­ne, denn dafür war und ist mir die Visi­on hin­ter share, die Kraft des Kon­sums gegen die gro­ßen sozia­len Pro­ble­me in der Welt zu nut­zen, ein­fach zu wichtig.

Die App Share­The­Me­al auf­zu­bau­en war dabei ein Wen­de­punkt in mei­ner Kar­rie­re. Vie­le ken­nen sicher­lich das Gefühl der Unsi­cher­heit, ob man mit sei­ner aktu­el­len Tätig­keit sei­ne Zeit auf Erden wirk­lich opti­mal nutzt. Seit dem Moment der Grün­dung von Share­The­Me­al hat­te sich die­se Fra­ge für mich beant­wor­tet — ich habe nur ein Leben und ich will es best­mög­lich nut­zen, um die Welt zu einem bes­se­ren Ort zu machen. Das Bewusst­sein am Ende eines Arbeits­ta­ges, dass u.a. durch mei­ne Tätig­keit an die­sem Tag Men­schen eine Mahl­zeit ermög­licht wur­de, die für sie andern­falls nicht zugäng­lich gewe­sen wäre, kann man mit dem Wort “Moti­va­ti­on” eigent­lich gar nicht mehr beschrei­ben. Und so war es für mich nahe­lie­gend, die Idee hin­ter der App (jede Mahl­zeit ermög­licht einer ande­ren Per­son eine wei­te­re Mahl­zeit) mit share aus­zu­bau­en, um noch mehr Impact zu generieren. 

“Wenn es nach mir geht, dann wer­den in 10 Jah­ren Impact Brands nicht mehr län­ger die Aus­nah­me, son­dern die Regel sein.” 

Wie soll­te die Welt in 10 Jah­ren aus­se­hen und was sind die größ­ten Her­aus­for­de­run­gen auf die­sem Weg?

Schon heu­te bele­gen ver­schie­de­ne Stu­di­en, dass 8 von 10 Deut­sche von Unter­neh­men erwar­ten, dass sie gesell­schaft­li­che Pro­ble­me lösen. Daher den­ke ich, dass in 10 Jah­ren Unter­neh­men dann nicht mehr nur einen Teil ihrer Gewin­ne gemein­nüt­zi­gen Zwe­cken spen­den, son­dern dass sie ihr Geschäfts­mo­dell grund­le­gend anpas­sen müs­sen. Für uns als Gesell­schaft ist es unaus­weich­lich, dass wir uns dar­über ver­stän­di­gen, wie wir die Wirt­schaft als Gan­zes gestal­ten wol­len, damit sie der Mensch­heit nach­hal­tig Gutes tut. Für mich heißt das, dass Unter­neh­men nicht nur Etwas an die Gesell­schaft zurück­ge­ben, son­dern dass ihr Han­deln als Gan­zes der­art ange­passt wird, dass sie einen posi­ti­ven Impact für die Gesell­schaft kreieren.

 

In den letz­ten Jah­ren wur­den in den ver­schie­dens­ten Berei­chen vie­le beein­dru­cken­de Unter­neh­men gegrün­det, deren Geschäfts­mo­dell nicht mehr aus­schließ­lich nur auf Pro­fit­ma­xi­mie­rung aus­ge­legt ist, son­dern zusätz­lich auf dem Kre­ieren eines posi­ti­ven gesell­schaft­li­chen Impacts basiert. Wenn es nach mir geht, dann wer­den in 10 Jah­ren Impact Brands nicht mehr län­ger die Aus­nah­me, son­dern die Regel sein. Nicht nur, weil Konsument:innen dies zuneh­mend ver­lan­gen. Son­dern auch, weil sich etwas Gutes tun und Wirt­schaft­lich­keit kei­nes­falls aus­schlie­ßen, wes­halb das Modell des Sozi­al­un­ter­neh­mer­tums auch zuneh­mend lukra­tiv wird.

 

Inno­va­ti­on ist immer mög­lich und ange­sichts der huma­ni­tä­ren und kli­ma­ti­schen Lage, mit der wir uns der­zeit kon­fron­tiert sehen, auch unaus­weich­lich. Ich bin fest über­zeugt, dass in 10 Jah­ren Sozi­al­un­ter­neh­men nicht mehr als idea­lis­ti­sche Start­ups beäugt wer­den, son­dern sich auf die Mas­se der Wirt­schaft aus­wei­ten und zuneh­mend wich­ti­ge Impul­se zur gesell­schaft­li­chen Trans­for­ma­ti­on bie­ten wer­den. Und dies Bran­chen­über­grei­fend: ange­fan­gen bei Kon­sum­gü­tern, über grü­nes Ban­king, sozia­le Mode bis hin zum Versicherungswesen.

 

 

Grün­der und Geschäfts­füh­rer Dr. Sebas­ti­an Stri­cker hat nach sei­nem Magis­ter­stu­di­um an der Wirt­schafts­uni Wien und der Pro­mo­ti­on im Fach Poli­tik­wis­sen­schaft in der Unter­neh­mens­be­ra­tung und der Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit bei­de Wel­ten zu share ver­bun­den – um es Men­schen so ein­fach wie mög­lich zu machen, sozia­len Impact zu generieren.

 

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