Infineon ist ein weltweit führender Anbieter von Halbleiterlösungen, die das Leben einfacher, sicherer und umweltfreundlicher machen. Das Unternehmen bietet Lösungen für ein effizientes Energiemanagement, smarte Mobilität und sichere, nahtlose Kommunikation und wird dadurch zu Schnittstelle der reale und die digitalen Welt. Vorständin Constanze Hufenbecher gibt uns einen Einblick in die Nachhaltigkeitsstrategie von Infineon.
Auf 100toparbeitgeber.de werden Unternehmen gezeigt, deren Produkte oder Dienstleistungen Menschen in ihrer Gesundheit, ihrer Bildung oder anderen Lebensbereichen wirksam unterstützen oder die dazu beitragen, dass das Ökosystem entlastet wird. Können Sie den Lesern konkrete Beispiele dafür nennen, an welchen Stellen dies für Ihr Unternehmen ganz besonders zutrifft?
Halbleiter sind der Schlüssel für Dekarbonisierung und Digitalisierung. Damit leistet Infineon einen wichtigen Beitrag zur grünen und zur digitalen Transformation in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen. Gesundheit, Bildung, Wirtschaft und Arbeit sind ohne die Errungenschaften der Mikroelektronik kaum mehr vorstellbar. Die Digitalisierung hilft uns, die großen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen, nehmen Sie als Beispiel den Ressourcen- und Klimaschutz. Unsere Halbleiter sind essenziell für die Energiewende und die Elektromobilität. Sie sorgen für die effizientere Erzeugung, Verteilung, Nutzung und Speicherung von elektrischem Strom. Im Schnitt spart ein von uns gebauter Chip über seine Lebenszeit das 33-fache dessen ein, was an CO2 in der Produktion emittiert wurde.
Durch die Klimadiskussion kann sich kaum ein Unternehmen erlauben, sich nicht mit Nachhaltigkeitsfragen zu beschäftigen. Was empfinden Sie persönlich, wie gut wir unterwegs sind zu einer Welt, die behutsamer mit dem Leben und den Ressourcen auf dem Planeten umgeht?
Mich treibt das Thema persönlich sehr um. Wir haben nur einen Planeten und ich bin überzeugt, dass wir hier besser und schneller werden müssen. Vor allem die Industrienationen stehen da in der Pflicht. Hier waren Klimabelastung und Ressourcenverbrauch hoch und sind es immer noch. Es braucht den Mut, hier voranzugehen. Infineon arbeitet intensiv daran, bis 2030 Klimaneutralität zu erreichen. In Europa haben wir unsere Chipfertigung bereits im vergangenen Geschäftsjahr auf 100 Prozent Grünstrom umgestellt.
Fakten zum Unternehmen
Branche: Halbleiter
Standorte: Sitz in Neubiberg bei München, weltweit
Mitarbeiter: mehr als 50.000 weltweit
In der Eingrenzung des Themas „Arbeitgeber, die helfen, die Welt besser zu machen“ haben wir den Befragten auch die Unternehmenskultur als ein Instrument genannt, über das die Gesellschaft positiv beeinflusst werden kann. Wie geht man bei Ihrem Unternehmen miteinander um?
Gerade erst haben wir eine Befragung der Mitarbeitenden abgeschlossen. Ich habe mich sehr gefreut, dass die Begeisterung für Infineon erneut gestiegen ist. Die Mitarbeitenden stehen hinter der Strategie des Unternehmens. Das Zugehörigkeitsgefühl ist trotz Pandemie auf einem guten Niveau. Unsere Mitarbeitenden schätzen vor allem die offene Kultur. Sie können direkt ansprechen, was sie bewegt, auch gegenüber dem CEO. Ein Beispiel: Regelmäßig zur Veröffentlichung der Quartalszahlen stellt sich der gesamte Vorstand den Fragen der Belegschaft. Über ein anonymes Tool können die Teilnehmenden eigene Fragen einreichen und über die Fragen anderer abstimmen.
Wie wichtig ist es für Sie persönlich, dass Arbeit sinnstiftend sein muss?
Ich bin davon überzeugt, dass es für jede und jeden wichtig ist, einer sinnstiftenden Arbeit nachzugehen. Natürlich auch für mich. Ich halte das letztendlich sogar für ganz entscheidend, denn nur so können wir gute Arbeit leisten. Zu meinen Aufgaben bei Infineon gehören die digitale Transformation und das Thema Nachhaltigkeit. Die Digitalisierung verbessert unseren Umgang mit Ressourcen und sie stärkt auch unsere Wettbewerbsposition. Beides gehört zur Nachhaltigkeit, denn wir wollen auch morgen wirtschaften, Technologien vorantreiben und Nutzen für unsere Gesellschaft stiften. Mein Job hat deshalb auch eine große gesellschaftliche Relevanz. Das treibt mich an. Wie auch unsere Mitarbeiter*innen begeistert es mich, die Mission unseres Unternehmens umzusetzen, nämlich unser Leben einfacher, sicherer und umweltfreundlicher zu machen.
Constanze Hufenbecher wurde 1970 in Albstadt geboren. Sie hat Betriebswirtschaftslehre an der Universität Tübingen studiert. 1994 begann sie ihre berufliche Laufbahn bei der VIAG AG in München.
Seit 2021 ist sie Mitglied im Vorstand von Infineon Technologies AG und Chief Digital Transformation Officer. Sie ist zusätzlich verantwortlich für Business Continuity, Export Control, Business Excellence, Sales & Marketing Transformation sowie für die funktionsübergreifenden Aufgaben Digitalisierung, Prozessoptimierung, Grunddatenarchitektur und die Implementierung von Großprojekten.
Wie sollte die Welt in 10 Jahren aussehen und was sind die größten Herausforderungen auf diesem Weg?
Vor allem wollen wir Menschen in Frieden leben. Der Krieg in der Ukraine ist eine schreckliche menschengemachte Katastrophe. So etwas darf kein Mittel in unserer Welt sein. Wir alle hoffen, dass die Gewalt und das Leid bald ein Ende haben werden.
Gleichzeitig steht unsere Generation in der großen Verantwortung, unseren Planeten zu schützen. Dafür muss uns in dieser Dekade der Umbau zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft gelingen. Frieden ist eine Grundvoraussetzung für eine bessere Welt. Globale Zusammenarbeit anstatt Konfrontation ist vonnöten, um das Überleben der Menschheit zu sichern.
Wir müssen dringend den Klimaschutz vorantreiben, den Einsatz regenerativer Energien vervielfachen und davon abkommen, fossile Energieträger zu verbrennen. Technologien spielen dabei eine zentrale Rolle. Viele davon müssen erst noch entwickelt werden. Nehmen wir ein Beispiel aus der Halbleiterindustrie: Neue Materialien wie Siliziumkarbid und Galliumnitrid erlauben höhere Ströme als klassische Silizium-Halbleiter, verringern die Wärmeverluste und ermöglichen schnelleres Schalten. Das steigert nicht nur die Effizienz, es ermöglicht auch neue, kleinere Designs an den Schaltstellen unserer Stromversorgung. Vor zehn Jahren war ein 100-Kilowatt-Inverter für Solaranlagen rund eine Tonne schwer. Er musste mit schwerem Gerät transportiert werden. Mit unseren modernen Energiesparchips wiegt das System weniger als 100 Kilo.
Wir brauchen neue Herangehensweisen, kluge Köpfe – ob jung oder alt – die um die Ecke denken, und müssen die Technikbegeisterung in unserer Gesellschaft weiter fördern. Darüber hinaus ist eine breite öffentliche Zustimmung für den Klimaschutz nötig sowie der offene Dialog und die konstruktive Zusammenarbeit der verschiedenen Akteur*innen weltweit, damit uns die Transformation zu einer nachhaltigeren Welt gelingt. Daran müssen wir intensiv arbeiten. Jeder und jede von uns.
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