Mit Sicherheit ist jeder schon das ein oder andere Mal auf Reinigungs- und Pflegeprodukte der Marke Frosch gestoßen. Hinter dieser und anderen Marke steht das Herstellerunternehmen Werner & Mertz GmbH. Nachhaltigkeit wurde und wird seit der Gründung konsequent vorangetrieben; spätestens seit 1986, dem Entstehungsjahr der Marke Frosch, prägt die ökologische Ausrichtung das gesamte Unternehmen. Die Leiterin des Konzern Personal, Nadja Janzer, erklärt uns, warum Werner & Mertz definitiv einen Platz in unserer Liste der 100 Top-Arbeitgeber verdient hat.
Frau Janzer, welche Verantwortung für das Gemeinwohl tragen Unternehmen heute?
Unsere Erfolgsgeschichte basiert auf höchsten Ansprüchen an Nachhaltigkeit sowie dem daraus erwachsenen Vertrauen unserer Verbraucher in unsere Produkte und Marken. Ihnen und unseren Beschäftigten, die den Nachhaltigkeitsanspruch von Werner & Mertz täglich aufs Neue unter Beweis stellen, gilt unsere ganz besondere Verantwortung.
Werner & Mertz wurde von den von uns befragten Experten zu den Unternehmen gewählt, die helfen, die Welt ein Stück besser zu machen. Welche Bedeutung hat nachhaltiges Wirtschaften für Ihr Haus heute und welchen Weg sind Sie dafür gegangen?
Als traditionsreiches Familienunternehmen in fünfter Generation, das seit jeher Nachhaltigkeit als das eigene Fundament begreift, sind ökologische und soziale Verträglichkeit der Produkte selbstverständlich. Die Überwindung des vermeintlichen Widerspruchs zwischen Ökologie und Leistungsfähigkeit von Reinigungsmitteln ist dabei unser Anliegen. Konkret bedeutet dies, mit allen wesentlichen Elementen unserer Produkte – das heißt bei Rezeptur, Verpackung und Produktionsumständen – mindestens eine Entwicklungsgeneration vor der bisherigen ökologischen Benchmark zu liegen.
Durch die Klimadiskussion kann sich kaum ein Unternehmen erlauben, sich nicht mit Nachhaltigkeitsfragen zu beschäftigen. Was empfinden Sie persönlich, wie gut wir unterwegs sind zu einer Welt, die behutsamer mit dem Leben und den Ressourcen auf dem Planeten umgeht?
Als wir 2012 zusammen mit Kooperationspartnern entlang der gesamten Wertschöpfungskette unsere Recyclat-Initiative ins Leben gerufen haben, um hochwertiges werkstoffliches Recycling von Endverbraucher-Sammlungen voranzubringen, waren wir mit dieser Idee unserer Zeit voraus. Wir haben unsere Initiative bewusst als Open Innovation angelegt und andere Unternehmen ermutigt, mitzumachen. Unser ernüchterndes Fazit nach über acht Jahren: Der Markt ist nach wie vor kostengetrieben und die Quelle Gelber Sack wird weitestgehend ignoriert. Wir fordern deshalb, dass von Seiten des Gesetzgebers finanzielle Anreize und lückenlose Gesetze für den Einsatz von Altplastik aus dem Gelben Sack geschaffen werden, um der Vermüllung unseres Planeten wirksam entgegentreten zu können.

Mit Vertrauensmarken wie Frosch, Emsal und green care Professional ist Werner & Mertz als innovatives Unternehmen seit über 150 Jahren auf dem europäischen Markt bestens etabliert. Für seine ganzheitlich-nachhaltige Unternehmensausrichtung wurde Werner & Mertz vielfach mit Preisen ausgezeichnet und Inhaber Reinhard Schneider ist 2019 mit dem renommierten Deutschen Umweltpreis geehrt worden.
Wir fragten konkret nach Unternehmen, deren Produkte oder Dienstleistungen Menschen in ihrer Gesundheit, ihrer Bildung oder anderen Lebensbereichen wirksam unterstützen oder die dazu beitragen, dass das Ökosystem entlastet wird. Können Sie den Lesern konkrete Beispiele dafür nennen, an welchen Stellen dies für Ihr Unternehmen zutrifft?
Das Ziel unserer Initiativen ist die Weiterentwicklung der eigenen Ideen in ökologischer, wirtschaftlicher, aber auch in politischer Hinsicht. Dafür engagieren sich auch viele unsere Mitarbeiter:innen aktiv: in branchenrelevanten Verbänden, in Arbeitskreisen und Ausschüssen, in Vereinen, Kooperationen und auch im politischen Umfeld.
Gibt es Produkte und Dienstleistungen, die Sie in der Pipeline haben und die (zukünftig) einen wertvollen ökologischen, technologischen oder gesellschaftlichen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit und Allgemeinwohl leisten können?
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass bis 2025 all unsere Verpackungen zu 100 Prozent recyclingfähig sind und vollständig aus Recyclat bestehen. Über unsere Open-Innovation-Initiative stellen wir einen Großteil unseres Recycling Know-hows jeder/m zur Verfügung, der/die an diesen herausragend umweltschonenden Technologien partizipieren möchte.
Für Berufseinsteiger ist die Frage, wie sinnstiftend sie in ihrem Beruf arbeiten können, eine ganz zentrale. Welche Vision von Zukunft können Sie für diejenigen (Hochschulabsolvent:innen) entwerfen, die Sie dabei begleiten möchten?
Das, was uns alle bei Werner & Mertz vor allen Dingen verbindet, ist der Sinn. Wir wissen genau, was wir wollen: Eine nachhaltige Lebensweise mehrheitsfähig machen. Dabei freuen wir uns über jeden kleinen Schritt, der uns diesem Ziel gemeinsam näherbringt. Als europäischer Marktführer in der ökologischen Reinigung wollen wir außerdem zeigen, dass sich umweltbewusstes und unternehmerisches Handeln nicht widersprechen. Dafür brauchen wir Mitarbeitende, die sich für unser Unternehmen und wofür wir stehen begeistern. Neben fachlichen Kompetenzen suchen wir Menschen, die reflektiert sind und den Mut haben, neue Wege zu gehen. Wenn sie dann noch Humor mitbringen, um mal stressige Zeiten zu überstehen, stehen die Chancen für eine positive langjährige Zusammenarbeit sehr gut. Übrigens: Unsere Betriebszugehörigkeit liegt durchschnittlich bei zirka 15 Jahren.

Nach dem Abitur hat Nadja Janzer 2004 ihre Ausbildung zur Industriekauffrau bei Werner & Mertz begonnen.
Während der Ausbildung hat sie ihre Leidenschaft für den Personalbereich entdeckt und hatte die Chance, nach der Ausbildung dort tätig zu werden.
Schwerpunkte im Personalbereich waren unter anderem die Leitung der kaufmännischen Ausbildung als auch die Personalentwicklung.
Seit 2018 verantwortet sie als Leiterin Konzern Personal das Thema in der Unternehmensgruppe.
Wie wichtig ist es für Sie persönlich, dass Arbeit sinnstiftend sein muss?
Zu erleben, welchen positiven Beitrag ich im Unternehmen leiste, motiviert mich jeden Tag, mich mit Leidenschaft den Herausforderungen zu stellen und gemeinsam mit meinen Kollegen gute Lösungen zu erarbeiten.
Als Führungskraft kann ich mich nicht nur dafür einsetzen, die richtigen Themen anzugehen, ich kann auch bei der Ausgestaltung maßgeblich beitragen und durch mein Verhalten Einfluss darauf nehmen, wie wir gemeinsam Themen erarbeiten. Immer dann, wenn ich merke, dass die Strukturen, die wir geschaffen haben, zum erwünschten Ziel führen; immer dann, wenn ich sehe, wie Kultur in unserem angestrebten Sinne gelebt wird; immer dann, wenn es uns gelingt, Menschen gewinnbringend fürs Unternehmen dort einzusetzen und weiterzuentwickeln, wo ihre Talente und ihre Leidenschaft liegen; immer dann, wenn ich Zuspruch von meinem Team erhalte, dann weiß ich, dass ich genau dort bin, wo ich sein möchte.
In der Eingrenzung des Themas „Arbeitgeber, die helfen, die Welt besser zu machen“ haben wir den Befragten auch die Unternehmenskultur also ein Instrument genannt, über das die Gesellschaft positiv beeinflusst werden kann. Wie geht man in Ihrem Unternehmen miteinander um?
Um ein gemeinsames Verständnis für Kultur in unserem Unternehmen zu fördern, haben wir in einer Zielkultur beschrieben, welche Verhaltensweisen wir weiterentwickeln wollen und welche Verhaltensweisen wir abbauen möchten. Wir betrachten uns als lernende Organisation, in der wir mit- und voneinander lernen und uns immer weiterentwickeln. Dabei gehören Fehler und Mut genauso dazu wie Feedback. Schon bei der Einstellung achten wir darauf, Mitarbeiter:innen und Führungskräfte einzustellen, die an gemeinsamen Erfolgen und nachhaltigen Beziehungen zu Kollegen:innen und Kunden interessiert sind – wir glauben, dass das die Basis für alle positiven Interaktionen ist.
Wie sollte die Welt in 10 Jahren aussehen und was sind die größten Herausforderungen auf diesem Weg?
Als ganzheitlich nachhaltiges Unternehmen wünschen wir uns natürlich, dass wir es geschafft haben, dass unsere ökologischen Pionierleistungen zum technologischen Standard erklärt wurden. Weiterhin werden wir neue Möglichkeiten erarbeiten, um das Wirtschaften nachhaltig gestalten zu können und somit einen merklichen Beitrag zum Umweltschutz leisten.