Nachhaltigkeit und zukunftsorientiert arbeiten – das ist für STILL kein neues Konzept. Seit fast 100 Jahren setzt sich das Unternehmen für emissionsarme und effiziente Antriebe ein und bietet damit Arbeitnehmern schon lange eine sinnstiftende Arbeit. Dr. Henry Puhl, Vorsitzender der Geschäftsführung bei STILL hat uns noch tiefer in die nachhaltigen Arbeitsweisen des Unternehmens blicken lassen.
Corporate Social Responsibility ist heute in aller Munde. Welche Verantwortung für das Gemeinwohl tragen Unternehmen Ihrer Meinung nach?
Unternehmen sind Teil der Gesellschaft und tragen somit Verantwortung für deren Entwicklung. Eine umweltschonende und sichere Produktion, die Wertschätzung der Mitarbeiter:innen und ihrer Leistungen, eine nachhaltig gestaltete Lieferkette und – nicht zuletzt – das gesellschaftliche Engagement als „Corporate Citizen“: All das sollten zentrale Erfolgsfaktoren beziehungsweise Leitlinien für Unternehmen sein, denn sie beeinflussen die Akzeptanz des unternehmerischen Handelns, schaffen Glaubwürdigkeit und Vertrauen. Mit nachhaltigem Handeln wird die Voraussetzung für zukünftigen Erfolg geschaffen.
Ist die Corona-Pandemie in dieser Hinsicht vielleicht ein Weckruf für die Wirtschaftswelt?
Die Corona-Krise zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, als Gesellschaft und als Unternehmen in Einklang mit der Natur zu leben und mit den gegebenen Ressourcen hauszuhalten sowie in schweren Zeiten als Gesellschaft zusammenzuhalten. Mich stimmt es optimistisch, dass die Menschen gerade jetzt, trotz „Social Distancing“, so eng zusammenrücken, sich solidarisieren und gemeinsam kreative Lösungen finden – privat wie auch beruflich. Die Corona-Pandemie wird sowohl unsere Gesellschaft als auch unsere Wirtschaftswelt verändern. Es wird weitergehen, aber „anders“, denn jede Krise birgt auch Chancen. Wir haben jetzt die Chance, den Sinn vieler über Jahrzehnte festgewachsener Verhaltensmuster auf den Prüfstand zu stellen: Wie viele Geschäftsreisen braucht es wirklich? Müssen wir immer physisch zusammenkommen oder lassen sich Absprachen einfacher und effizienter gestalten, und wenn ja, mit welchen digitalen Tools? Wir erleben aktuell, dass sich vieles auch anders als bisher lösen lässt – und dieses Wissen wird uns nach der Krise dabei helfen, Dinge neu und besser zu denken.
Nach Ansicht der von uns befragten Experten ist STILL eines der Unternehmen, die versuchen, die Welt ein Stück besser zu machen. Welchen Stellenwert hat Nachhaltigkeit bei STILL und welcher Gedanke steckt dahinter?
Klimawandel, demografische Entwicklung, neue, teils disruptive Technologien – wir alle stehen vor zentralen Herausforderungen, wenn es darum geht, die Zukunft erfolgreich, lebenswert und nachhaltig zu gestalten. Nur wer als Unternehmen eine Antwort auf die zentralen Fragen dieser Zukunft hat, wird auch auf Dauer erfolgreich sein. STILL stellt sich diesen Fragen seit nunmehr fast 100 Jahren und sieht sich als Vorreiter bei emissionsarmen und gleichzeitig effizienten Antrieben. Bereits 1946 brachte unser Unternehmen mit dem Elektrokarren EK 2000 ein elektrisch betriebenes Transportfahrzeug auf den Markt – robust, wendig und unabhängig von teuren fossilen Brennstoffen. Seitdem überzeugen wir unsere Kunden immer wieder mit innovativen und zukunftsorientierten Lösungen, die ihnen konkrete Wettbewerbsvorteile verschaffen.
Bei der Marktentwicklung der letzten Jahre, die einen klaren Trend zur Elektromobilität in der Intralogistik zeigt, sind besonders Innovationen im Bereich der Elektrostapler sowie alternativer Energiespeicher gefragt. STILL ist nicht nur von Beginn an mit Elektroantrieben gestartet, wir haben uns ebenfalls sehr früh mit alternativen Energiespeichern wie Brennstoffzellen auseinandergesetzt. Unser erstes Projekt haben wir im Jahr 2003 am Münchner Flughafen umgesetzt. Durch ihren hohen Wirkungsgrad und die Emissionsfreiheit war die Brennstoffzelle bei bestimmten Projekten damals bereits attraktiv und effizient. Auch das erste hybrid angetriebene und in Serie produzierte Flurförderzeug wurde von uns auf den Markt gebracht. Und dann ist da noch die Lithium-Ionen-Technologie, die heute in aller Munde ist. Diese gehört ebenfalls zu unserem Produktportfolio. Aber ganz unabhängig vom Energiespeicher oder der Antriebstechnologie setzen wir stets auf unsere „Mission: Zero Emission“-Philosophie, mit der wir proaktiv für unsere Kunden ins Feld gehen, um für diese effiziente Lösungen mit minimalem Ressourceneinsatz zu kombinieren.
Dr. Henry Puhl studierte und promovierte als Maschinenbauingenieur, bevor er in der Automotive Branche Fuß fasste. Über viele Stationen, von Thyssenkrupp über Deere & Company nach CLAAS, gelangte er 2016 zu STILL, wo er als Vorsitzender der Geschäftsführung das Unternehmen leitet.
Abgesehen von neuen Technologien war es für STILL zudem von Anfang an wichtig, an allen seinen Standorten eine aktive Rolle in der Gesellschaft zu übernehmen. Seit der Firmengründung setzt sich STILL für die Verbesserung der Lebensumstände seiner Mitarbeiter:innen und ihrer Familien ein, fördert gemeinschaftliche Aktivitäten und sorgt für unverschuldet in Not geratene Mitarbeiter:innen. Auch heute verfolgen wir einen Ansatz, der sich an den Bedürfnissen und Gegebenheiten vor Ort orientiert. Leitbild ist das Motiv des „guten Nachbarn“, der sich überall dort engagiert, wo seine Unterstützung gefragt ist.
Dies gilt insbesondere für unser Stammhaus in Hamburg, der Stadt, in der unser Unternehmen gegründet wurde und der wir uns seit Jahrzehnten verbunden fühlen. Hier, wie auch an unseren anderen Standorten im In- und Ausland, unterstützen wir soziale Institutionen wie die Stiftung Mittagskinder und die Stiftung Kultur Palast Hamburg. Weiter pflegen wir eine langjährige Kooperation mit dem Arbeitgeberverband Nordmetall: Die Initiativen „Nordchance“ und „Nordchance Plus“ bieten förderbedürftigen Jugendlichen eine Chance auf eine betriebliche Einstiegsqualifizierung beziehungsweise Ausbildung, wobei sich das Projekt „Nordchance Plus“ speziell an junge Flüchtlinge richtet. Seit vielen Jahren bleiben bei STILL einige Ausbildungsplätze vermeintlich ‚schwächeren‘ Kandidaten und Kandidatinnen vorbehalten. Neben diesen sozialen Projekten nehmen wir uns an unserem Standort in Hamburg regelmäßig weiterer Themen an: So sind wir Teil der UmweltPartnerschaft in Hamburg, unsere Auszubildenden haben in einem Projekt die ReCup-Mehrwegbecher eingeführt und seit Mai 2019 haben wir vier Bienenvölker auf dem Dach unseres Betriebsrestaurants stehen.
Nachhaltiges Wirtschaften ist ein Prozess, der sich über viele Jahre bei STILL entwickelt hat. Um zu wissen, wo wir momentan stehen, lassen wir diesen auch von außen zertifizieren, da der Aspekt der Nachhaltigkeit für Kunden und Einkäufer mittlerweile eine Schlüsselstellung beim Vergleich von Lösungen und Produkten einnimmt. So wurden wir im Jahr 2019 erneut von der internationalen Bewertungsplattform EcoVadis mit dem Silberstatus ausgezeichnet. Zudem haben die Bereiche Qualitätsmanagement (DIN EN ISO 9001:2008), Umweltmanagement (DIN EN ISO 14001:2004), Energiemanagement (DIN EN ISO 50001:2011) und Arbeitsschutz (BS OHSAS 18001:2007) bereits entsprechende Zertifikate des Germanischen Lloyd (DNV GL) erhalten.
Nicht zuletzt Fridays for Future ist ein Ausdruck des gestiegenen Umweltbewusstseins in der Bevölkerung. Ist es Ihrer Meinung nach an der Zeit, dass die Debatte endlich im Mittelpunkt der Gesellschaft ankommt?
Ich begrüße es außerordentlich, dass Jugendliche sich so stark für Nachhaltigkeit einsetzen. Wenn ich über dieses Thema mit meinem 16-jährigen Sohn spreche, dann erkenne ich, dass das eine nachhaltige Diskussion und öffentliche Auseinandersetzung ist. Ich würde mir wünschen, dass junge Leute aus so einem Engagement die Politik für sich entdecken und frisches Blut und frischen Wind reinbringen. Wir sollten das Thema weiterhin ernst nehmen. Und wir müssen das, was international beschlossen wurde, konsequent einhalten. Darum geht es ja im Kern. Ich glaube aber auch, dass wir als Unternehmen bereits gut aufgestellt sind. Wir haben Ressourcenschonung schon seit vielen Jahren auf der Agenda. Nehmen Sie nur das Beispiel E‑Mobilität, das ja aktuell in der Automobilindustrie Fahrt aufnimmt. In der Intralogistik ist das längst Standard.
Bei der Auswahl der Unternehmen ist uns wichtig, dass dort Produkte oder Dienstleistungen angeboten werden, die für eine nachhaltigere Gesellschaft sorgen. Können Sie uns konkrete Beispiele dafür aus Ihrem Haus nennen?
Nicht nur in der aktuellen Situation, auch allgemein spielen unsere Produkte und Dienstleistungen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der öffentlichen Versorgung: Sie helfen dabei, den Grundbedarf zu sichern, die Lieferketten am Laufen zu halten und den Gesundheitssektor zu versorgen. Dies gilt auch für den Service und die Ersatzteilversorgung, die beide gerade in einer Ausnahmesituation wie der Corona-Pandemie höchste Bedeutung für unsere Kunden und damit für die gesamte Gesellschaft haben. Intralogistik ist ein wichtiger Faktor, der unsere Wirtschaft in Bewegung hält. So stellen beispielsweise STILL LiftRunner-Routenzüge in der Uniklinik Mainz sicher, dass täglich rund 4.500 Mahlzeiten an stationäre Patienten zeitgerecht ausgegeben werden. Und etwa 100 Flurförderzeuge von STILL sind im Einsatz, um 500 Biosupermärkte des italienischen Unternehmens EcorNaturaSì zu beliefern.
In der Tat ist es so, dass viele Produkte, die wir als Privatpersonen in die Hand nehmen, eine weltweite logistische Liefer- und Produktionskette durchlaufen. Wir haben dies vor einigen Jahren exemplarisch anhand eines Joghurts aufgezeigt, um darauf aufmerksam zu machen, wie viele Schritte durchlaufen werden und wo unsere Produkte überall im Einsatz sind, damit unter anderem Studierende zum Frühstück einen Joghurt genießen können.
Kommen wir vom Ist zum Wird: Welche Projekte stehen bei STILL in naher Zukunft an?
Wir sind überzeugt: Die erfolgreiche Zukunft unseres Unternehmens ist untrennbar mit unserem Engagement für Nachhaltigkeit verbunden. Zukunftsorientierte Produkte und innovative Konzepte sowie verantwortungsvolles und vor allem partnerschaftliches Verhalten gegenüber allen unseren Stakeholdern sind für STILL seit jeher die Grundpfeiler unternehmerischen Handelns.
Automatisierungslösungen sind auf dem Vormarsch. Nachdem sich in den vergangenen Wochen einmal mehr die große Bedeutung leistungsfähiger Logistik gezeigt hat, steht das Thema Zukunftsfähigkeit der Logistik für viele Unternehmen weit oben auf der Agenda. Wir bekommen gerade sehr viele Anfragen von Kunden, die ihre Logistik noch krisensicherer, effizienter und mitarbeiterfreundlicher gestalten möchten. Dabei stehen besonders Automatisierungskonzepte im Fokus. Denn für die Optimierung intralogistischer Prozesse stellt das Thema Automatisierung eine höchst produktive Lösung mit großer Wirtschaftlichkeit dar. Zudem können körperliche Belastungen für Mitarbeiter:innen reduziert und ineffiziente Prozesse minimiert werden, etwa durch Assistenzsysteme oder autonome Lösungen wie unseren Kommissionierer OPX iGo neo. Dieser eigenständig agierende Assistent erhöht nicht nur die Umschlagleistung im zentralen Warenlager, er reduziert gleichzeitig die Belastung der Mitarbeiter:innen, indem er den Anwender in dem unterstützt, was dieser immer noch am allerbesten kann: das Picken beim Kommissionieren. Die OPX iGo neo folgen ihrem Bediener autonom und stoppen immer an der optimalen Kommissionierposition. Damit spart sich der Kommissionierer bis zu 75 Prozent der kraft- und zeitraubenden Auf- und Abstiege bei gleichzeitig erheblicher Reduzierung der Fußwege mit Last.
Auch im Bereich der alternativen Antriebsarbeiten, in dem wir einen spannenden Wettbewerb der Technologien beobachten, sind wir bestens aufgestellt. Wir bieten unseren Kunden stets die für sie wirtschaftlichste Lösung an – egal ob Blei-Säure, Lithium-Ionen oder Brennstoffzelle. Aber egal, welche Technologie, klar ist: Die Antriebsart wird elektrisch sein – und dort sind wir führend. Jüngstes Beispiel ist unser neuer Elektrostapler RX 60, der nun endgültig eine Leistungsfähigkeit erreicht, die bislang nur mit Dieselstaplern erreicht wurde – und diese sogar übertrifft, das wird durch unabhängige Tests bestätigt. Selbst getestete Dieselstapler gleicher Tragfähigkeitsklasse haben in Bezug auf Produktivität gegenüber unserem Elektrostapler das Nachsehen. Das ist ein Meilenstein.
Gerade junge Leute suchen nach einem Beruf, in dem sie sinnstiftend arbeiten können. Welche Möglichkeiten bieten Sie bei Ihrem Unternehmen dahingehend?
Die digitale Transformation in Industrie und Handel ist keine Zukunftsvision. Sie ist bereits gelebte Realität und verlangt nicht nur nach neuen Geschäftsmodellen, sondern auch nach neuen Arbeits- und Denkweisen. Um diese aktiv und zielgenau entwickeln zu können, benötigen wir mutige, offene und engagierte Mitarbeiter:innen, die die Welt von morgen besser machen wollen. Zu den Schlüsselkompetenzen gehören eine Affinität zu Automatisierung und Digitalisierung/IT, eine agile Arbeitsweise, interdisziplinäres Denken und Arbeiten sowie interkulturelle Kompetenzen. Wir suchen nach Menschen, die einen Mehrwert für die Gesellschaft durch ihre Tätigkeit leisten wollen, sei es direkt oder indirekt. Und sie sollten offen sein für neue Ideen und Lösungen, um die Technologien der Zukunft zu gestalten und zu nutzen.
STILL bietet maßgefertigte innerbetriebliche Logistiklösungen und realisiert das intelligente Zusammenspiel von Gabelstaplern und Lagertechnik, Software, Dienstleistungen und Service. Kundenorientierung, Kreativität, Unternehmergeist und Qualitätsbewusstsein gehören hierbei zur gelebten Unternehmenskultur.
1920 in Hamburg gegründet ist das Intralogistik/Maschinenbau-Unternehmen vielen bekannt und beschäftigt an 14 Standorten deutschlandweit (wie München, Frankfurt und Reutlingen) über 5.000 Mitarbeiter. Weltweit arbeiten über 9.000 Menschen bei STILL.
Welche Ansprüche stellen Sie und Ihr Unternehmen an sich selbst?
Wir bei STILL haben den Anspruch, die Bedürfnisse unserer Kunden zu erfassen und ihnen wie auch der Gesellschaft sichere, effiziente und innovative intralogistische Lösungen zu bieten. Dabei richten wir unser Handeln an ökologischen, sozialen und ökonomischen Aspekten aus. Wir alle sind gefordert, unseren Beitrag zu leisten und durch Innovationen, Ideen und konsequentes Handeln dazu beizutragen, dass unser Unternehmen auch in Sachen Nachhaltigkeit seinem Führungsanspruch gerecht wird. Davon profitieren Kunden, Umwelt, Mitarbeiter:innen und die Gesellschaft gleichermaßen – das belegt auch unsere hundertjährige Erfolgsgeschichte.
Als Geschäftsführer trage ich die besondere Verantwortung, durch meine Entscheidungen das Unternehmen zukunftsorientiert aufzustellen und gemeinsam mit allen STILL Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen unsere Intralogistiklösungen so zu gestalten, dass wir die jetzigen und zukünftigen Kundenbedürfnisse optimal erfüllen.
Unter anderem die Unternehmenskultur ist für uns ein Weg, die Gesellschaft positiv zu beeinflussen. Was ist Ihnen bei STILL in diesem Zusammenhang wichtig?
Verantwortung und Vertrauen kennzeichnen bei STILL das Verhältnis zwischen Unternehmen und Mitarbeitern sowie Mitarbeiterinnen. Die Förderung einer positiven Unternehmenskultur gehört seit jeher zum Selbstverständnis von STILL und wird als essenzieller Erfolgsfaktor gesehen. Großes Gewicht legen wir auf die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter:innen – und das national wie international. Zeitgemäße Qualifizierungsmaßnahmen, übergreifende Talententwicklung sowie optimale Arbeitsbedingungen und ‑konditionen erhöhen unsere Attraktivität als Arbeitgeber und erhalten damit die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens in einem herausfordernden Umfeld. Ein essenzieller Bestandteil unseres täglichen Miteinanders bilden unsere STILL Werte Integrität, Zusammenarbeit, Mut und Exzellenz. Diese lenken unser individuelles Handeln und unsere Zusammenarbeit – mit Kollegen, Vorgesetzten, Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten und Bewerbern.
Das spiegelt u.a. auch die mehrfache Auszeichnung als Top Employer wider. STILL hat aufgrund der hervorragenden Mitarbeiterorientierung die international renommierte Auszeichnung „Top Employer Deutschland 2020“ erhalten. Damit haben wir es bereits zum neunten Mal in Folge als Arbeitgeber auf die Bestenliste des Top Employers Institute geschafft.
Welche Herausforderungen werden in Zukunft auf Ihr Unternehmen zukommen?
Ich spreche jetzt mal aus Sicht unserer Branche. Seit nunmehr 100 Jahren lautet das zentrale Konzept von STILL, die Bedürfnisse der Kunden immer und überall in den Mittelpunkt zu stellen. Ich bin überzeugt, dass genau dieses Konzept jetzt und auch in Zukunft wichtiger denn je ist. Wie bereits erwähnt, wird die Corona-Pandemie sowohl unsere Gesellschaft als auch unsere Wirtschaftswelt verändern. Dabei wird auch so mancher logistische Prozess zu hinterfragen sein. Ich kann mir vorstellen, dass der Lagerung von Teilen wieder eine größere Bedeutung zukommen wird. Denn bei allen Vorteilen, die eine Just-in-Time-Produktion uns bietet, so erleben wir doch gerade in verschiedensten Wirtschaftszweigen, welche Auswirkungen es haben kann, wenn Teile der globalen Lieferketten ins Wanken geraten und wie schnell es zu einem Dominoeffekt kommt. Ist die Pandemie überstanden, wird es darum gehen, unser Wirtschaftssystem wieder in Schwung zu bringen. Auch dabei wird der Intralogistik eine Schlüsselrolle zukommen. Es ist eine große Chance für uns, unseren Teil dazu beizutragen, indem wir die aktuell gewonnenen Erfahrungen in neue Lösungen ummünzen. Das gilt für neue Geschäftsmodelle wie beispielsweise im Bereich Logistics as a Service ebenso wie für die Weiterentwicklung bestehender Geschäftsbereiche. Nehmen Sie den seit Jahren rasant wachsenden E‑Commerce-Markt. Der Onlinehandel verzeichnet jährliche Wachstumsraten von rund 10 Prozent, 2018 betrug der weltweite Umsatz rund 1,5 Billionen Euro. Durch die derzeitigen Umstände dürfte der E‑Commerce sogar noch einen zusätzlichen Schub erhalten. Lösungen für einen flexiblen, schnelldrehenden und kleinteiligen Warenumschlag bis hin zur Losgröße 1 werden entsprechend noch gefragter sein. Hochregallager mit intelligent vernetzten Waren- und Informationsflüssen, Prozessautomatisierung, ein digitaler Echtzeitservice – wir haben die Chance, mit unseren Lösungen hier weiterhin der Wegbereiter zu sein.