Als junges Unternehmen hat sennder es sich zum Ziel gesetzt, die Logistikindustrie durch innovative Technologie und Digitalisierung zu revolutionieren, CO2-Emissionen zu reduzieren und für mehr Effizienz in den Logistikprozessen zu sorgen. Bereits jetzt hilft das Unternehmen mit „Green Business“ seinen Kunden dabei, ihren CO2-Ausstoß um bis zu 90 Prozent zu senken.
Was genau sind “Advanced Fuels”? Können Sie das für unsere Leser:innen kurz erklären?
Gerne. Sogenannte ‚Advanced Fuels‘ zählen zu den erneuerbaren Kraftstoffen, die im Vergleich zu fossilem Diesel die CO2-Emissionen um bis zu 90 Prozent absenken. Man kann sich das in etwa so vorstellen: Gebrauchtes Pommes-Frites-Öl wird zu hochwertigem Diesel verarbeitet. Inzwischen bieten wir ‚Advanced Fuels‘ Transportunternehmern in sechs Ländern an.
Auf 100toparbeitgeber.de werden Unternehmen gezeigt, deren Produkte oder Dienstleistungen Menschen in ihrer Gesundheit, ihrer Bildung oder anderen Lebensbereichen wirksam unterstützen oder die dazu beitragen, dass das Ökosystem entlastet wird. Können Sie den Lesern konkrete Beispiele dafür nennen, an welchen Stellen Sie für Ihre Kunden Lösungen erarbeiten, welche die Welt besser machen?
Bei sennder steht die Zukunft der Logistikindustrie im Fokus. Wir arbeiten an Lösungen für die Fragen der Zukunft: Wie digitalisieren und automatisieren wir alle Prozesse in der Straßenlogistik? Und wie implementieren wir grünen Transport? Als eine der ältesten Industrien Europas ist die Logistik-Industrie heute noch stark von Ineffizienzen und hohen CO2-Emissionen geprägt. Durch den Einsatz unserer firmeneigenen Technologie bauen wir ein Ökosystem auf, das die Branche mit einem neuen Maß an Transparenz, Effizienz und Flexibilität ins 21. Jahrhundert führt. Dafür schaffen wir Innovationen, die in Echtzeit genau auf die Bedürfnisse von Frachtführern und Verladern ausgerichtet sind: Leerkilometer zu reduzieren, Effizienzen zu erhöhen und kürzere Zahlungsziele in der Industrie zu etablieren. Wir konzentrieren uns dabei auf kleinere Partner und deren Kapazitäten. Über unsere digitale Plattform gewähren wir ihnen Zutritt zu einem Netzwerk aus Verladern, das sonst nur schwer zugänglich wäre. Durch die Anbindung an diese Plattform erhalten sie außerdem regelmäßig Aufträge, können eine höhere Auslastung und Effizienz erzielen und weiterhin GPS-Tracking zur Transportüberwachung nutzen. Damit geben wir unseren Kunden Tools an die Hand, die unter anderem aktiv zum Absenken der CO2-Emissionen beitragen.
Seit der Gründung im Jahr 2015 hat sich sennder zu Europas führendem digitalen Spediteur entwickelt. Unter der Leitung von David Nothacker, Julius Köhler und Nicolaus Schefenacker werden allein im Jahr 2021 über 12.500 vernetzte LKWs mehr als 1 Mio. Sendungen in ganz Europa transportieren. sennder bietet gewerblichen Verladern Zugang zu seiner vernetzten Flotte von Tausenden von LKWs. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Digitalisierung und Automatisierung aller Prozesse in der Straßenlogistik. Mit Hauptsitz in Berlin hat sennder über 850 Mitarbeiter in acht europäischen Büros. Bis heute hat sennder über 350 Millionen Dollar an Wachstumskapital von renommierten Investoren erhalten.
Durch die Klimadiskussion kann es sich kaum ein Unternehmen erlauben, sich nicht mit Nachhaltigkeitsfragen zu beschäftigen. Was empfinden Sie persönlich, wie gut sind wir unterwegs zu einer Welt, die behutsamer mit dem Leben und den Ressourcen auf dem Planeten umgeht?
Wir sehen gerade in allen Bereichen einen Wandel und ein Umdenken hin zu mehr Nachhaltigkeit. Digitale Innovationen sind dabei ein wesentlicher Baustein. Sie unterstützen Entwicklungen, – wie zum Beispiel Dekarbonisierung – die die Umwelt schonen und die Wege zu kohlenstoffarmen Volkswirtschaften ebnen. Wenn Sie an die EU oder USA denken, die sich dazu verpflichtet haben, ihre CO2-Emissionen bis 2030 um die Hälfte zu reduzieren oder sich mit der strategischen Transformation in Unternehmen auseinandersetzen, wird ersichtlich, dass Unternehmen, die ein nachhaltiges Geschäftsmodell aufbauen, davon nur profitieren können. Mit Blick auf sennder ermöglicht uns unsere digitale Plattform beispielsweise, den CO2-Fußabdruck jedes einzelnen Transports automatisch zu berechnen und unseren Kunden zur Verfügung zu stellen. Das Absenken der Emissionen unterstützen wir unter anderem durch unsere Geschäftssparte ‚Green Business‘. Hier investieren wir aktiv in einen Bereich, der unsere Kunden heute bereits dabei unterstützt, die CO2-Emissionen aus ihrem Transportgeschäft, um bis zu 90 Prozent zu reduzieren.
In der Eingrenzung des Themas „Arbeitgeber, die helfen, die Welt besser zu machen“ haben wir den Befragten auch die Unternehmenskultur als ein Instrument genannt, über das die Gesellschaft positiv beeinflusst werden kann. Wie geht man bei sennder miteinander um?
Der Erfolg von sennder wäre ohne unsere Mitarbeiter nicht denkbar. Dafür ist es von zentraler Bedeutung, dass alle Mitarbeiter am gleichen Strang ziehen. Vom ersten Tag an war meinen Mitgründern David Nothacker, Nicolaus Schefenacker und mir die Entwicklung einer starken Unternehmenskultur, die unsere Werte lebt und den sennder-Spirit stärkt, wichtig. Unsere Unternehmenskultur ist von Prinzipien geprägt, die Teil unserer Gründungsmentalität sind: starke Kundenorientierung, datengetriebene Lösungen, unternehmerisches Denken, Teamgeist und das Streben, dazu zu lernen und voranzukommen. Durch unsere hauseigene Akademie bringen wir unsere Werte den Mitarbeitern näher und stellen sicher, dass wir gemeinsam die Mission verfolgen, die Logistik-Industrie fit für die Zukunft zu machen. Gerade in Zeiten von schnellem Unternehmenswachstum ist dies äußerst wichtig. Dabei geht es nicht nur darum, unsere Kultur zu erhalten oder zu bewahren, sondern auch darum, sie entsprechend weiter zu entwickeln und offen für Veränderungen zu sein. Wir erfragen auch von unseren Mitarbeitern, was für sie den Kern unserer Kultur ausmacht. In Knowledge-Sessions und Workshops geben sie ihre Erfahrungen im Unternehmen weiter und treiben so aktiv die Unternehmensentwicklung voran. Sie haben zudem die Möglichkeit kontinuierlich Feedback zu geben, über das was funktioniert – und manchmal eben auch nicht funktioniert. Dabei ist es wichtig, offen und achtsam miteinander umzugehen und durch Fehler zu wachsen.
Julius Köhler ist Mitgründer und Chief Business Development Officer bei sennder. Er hat einen Bachelor of Science in Marketing und Wirtschaft sowie einen Master of Business Administration. Julius begann seine Karriere beim Automobil-Riesen Daimler. Im Anschluss arbeitete er bei Roland Berger, Hugo Boss, Porsche und McKinsey & Company. In den Jahren vor der Gründung von sennder war er als Senior Director of Business Development bei Watchmaster tätig und leitete anschließend die Vertriebsinitiativen bei Styla.
Wie wichtig ist es für Sie persönlich, dass Arbeit sinnstiftend sein muss?
Sehr. Ich war schon früh von der Logistik fasziniert. Mit sennder schaffen wir nun ein Ökosystem, das eine der ältesten Industrien Europas stark für die Zukunft macht. Der persönliche Austausch mit Partnern, Frachtführern, gewerblichen Verladern und unseren Mitarbeitern bestärkt mich immer wieder dabei, dass wir mit unserer proprietären Technologie und unserem Team die Industrie zum Positiven verändern.
Wie sollte die Welt in 10 Jahren aussehen und was sind die größten Herausforderungen auf diesem Weg?
In 10 Jahren haben wir in der Logistik-Industrie partnerschaftlich ein Ökosystem geschaffen, das die Industrie auf eine nachhaltige und digitale Zukunft vorbereitet hat – und aktiv an den größten Herausforderungen dieser Zeit arbeitet: der Digitalisierung und dem Klimawandel. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, müssen wir in der Industrie partnerschaftlich an Lösungen für die Fragen der Zukunft arbeiten. Dafür ist aber ein komplettes Umdenken nötig — nicht nur eine Anpassung an neue Gegebenheiten im Markt.