Egal ob im Müsli, beim Backen oder im Café – Milchalternativen wie Soyamilch, Hafermilch oder Mandelmich sind längst fester Bestandteil der Produktpalette der deutschen Supermärkte und aus vielen Haushalten gar nicht mehr wegzudenken. Milchalternativen sind nicht nur für den Körper oftmals bekömmlicher als ihre tierischen Kollgen, sondern auch umweltverträglicher. Mit Unmilk möchte Jennifer Schäfer, CEO und Gründerin, die Milchwelt buchstäblich auf den Kopf stellen.
Auf 100toparbeitgeber.de werden Unternehmen gezeigt, deren Produkte oder Dienstleistungen Menschen in ihrer Gesundheit, ihrer Bildung oder anderen Lebensbereichen wirksam unterstützen oder die dazu beitragen, dass das Ökosystem entlastet wird. Können Sie den Lesern konkrete Beispiele dafür nennen, an welchen Stellen dies für UNMILK ganz besonders zutrifft?
Unsere Produkte sind besonders gesund & nachhaltig. So haben unsere Haferdrinks bspw. 3x mehr Protein und 4x weniger Zucker, als herkömmliche Haferdrinks. Und dass wir von A bis Z nachhaltig denken und handeln, hat uns u.a. der Eaternity Score mit Bestnoten in jeder Kategorie bestätigt
Durch die Klimadiskussion kann sich kaum ein Unternehmen erlauben, sich nicht mit Nachhaltigkeitsfragen zu beschäftigen. Was empfinden Sie persönlich, wie gut wir unterwegs sind zu einer Welt, die behutsamer mit dem Leben und den Ressourcen auf dem Planeten umgeht?
Es ist noch sehr viel zu tun. Wir blicken aber positiv und optimistisch in eine Zukunft, die meiner Meinung nach von einer jungen Generation getrieben wird, die wirklich etwas verändern wollen, bewusster konsumieren und ihr Handeln und das ihrer Umgebung reflektieren.
In der Eingrenzung des Themas „Arbeitgeber, die helfen, die Welt besser zu machen“ haben wir den Befragten auch die Unternehmenskultur als ein Instrument genannt, über das die Gesellschaft positiv beeinflusst werden kann. Wie geht man bei UNMILK miteinander um?
Wir pflegen eine sehr offene Feedback Kultur und halten Kommunikation sehr hoch. Wir ermöglichen aktiv eine Umgebung, um sich auszuprobieren, Ideen umzusetzen und ganzheitlich zu testen. Beispielsweise pflegen wir einen internen “Inkubator”, zu dem jede:r Kolleg:in Experimente und Ideen mitbringen kann, die auch völlig losgelöst vom eigentlichen Alltagsgeschäft ausprobiert werden möchten. Diese werden dann intern diskutiert und ganzheitlich vorangetrieben. Oberstes Gebot: Fehler sind nicht nur toleriert, sondern gefordert — sonst lernen wir nichts und bewegen uns nicht weiter.
Darüber hinaus arbeiten wir zu 100% vertrauensbasiert, geben 30 Tage Urlaub und es steht immer frei, remote zu arbeiten oder ins Office zu kommen. Wir glauben daran, dass jede:r ganz individuelle Anforderungen und Wünsche an die Arbeitskultur hat.
Wie wichtig ist es für Sie persönlich, dass Arbeit sinnstiftend sein muss? (… und an welchen Stellen erfahren Sie Bestätigung dafür, genau dort zu sein, wo sie sein möchten).
Das “Warum?” der Arbeit ist für mich der größte Antrieb. Ich glaube, dass Erfolg — glücklicherweise — zukünftig nur noch die Unternehmen haben werden, die Sinn stiften. Sowohl für die Welt, die Mitarbeiter:innen und die Konsument:innen. Das ist eine sehr schöne Entwicklung, für mich persönlich und vor allem auch für das große Ganze.
Wie sollte die Welt in 10 Jahren aussehen und was sind die größten Herausforderungen auf diesem Weg?
Eine sehr komplexe Frage, die eine sehr komplexe Antwort benötigt 🙂 Aus unserer Perspektive gesehen sollte Plant Based der neue Standard — und Kuhmilch die Alternative geworden sein. Die Herausforderung auf diesem Weg sind vielseitig: Wir (und andere Marktteilnehmer:innen) müssen pflanzliche Produkte entwickeln, die so gut sind, dass sie jede:n überzeugen. Zum anderen muss eine optimale Verfügbarkeit gewährleistet werden, was wiederum auf das Zusammenspiel mit etablierten Marktteilnehmern, wie dem Handel, zusammen hängt. Und zum anderen Bedarf es auch noch viel (gesellschafts-)politischer Reformen, wie zB die Besteuerung pflanzlicher Produkte oder die Einschränkungen pflanzlicher Produkte im Lebensmittelrecht.
Bilder © by Unmilk