Das Thema Wasser und vor allem das Wassersparen an sich ist in den letzten Jahren immer publiker geworden. Schon alleine, dass das Wasser während des Zähneputzens abzustellen kann helfen. Um einen Schritt weiter zu gehen und seinen Wasserverbrauch drastisch zu minimieren braucht es aber mehr. Genau hier helfen die Produkte von GROHE. Welche Produkte genau das nachhaltige Unternehmen vertreibt und wie sie uns als Otto Normalverbraucher hilft einen nachhaltigeren Lebensstil zu führen, erfahren wir von Herrn Thomas Fuhr, COO der Office Grohe AG.
Herr Fuhr, welche Verantwortung für das Gemeinwohl tragen Unternehmen heute?
In Anbetracht der gravierenden globalen Entwicklungen, die durch Klimawandel, rasantes Wirtschaftswachstum, zunehmende Ressourcenverknappung und eine wachsende Weltbevölkerung gekennzeichnet sind, stehen wir vor immer neuen Herausforderungen. Es liegt in der Verantwortung von uns allen, eine gute Zukunft für kommende Generationen zu sichern. Aus diesem Grund setzen wir uns bei GROHE stark dafür ein, nachhaltig zu handeln und zu wirtschaften. So reduzieren wir mit unseren Initiativen nicht nur unseren ökologischen Fußabdruck, sondern wir wollen mit unserem Produktportfolio das Leben der Menschen verbessern und ihnen einen nachhaltigen Lebensstil ermöglichen.
Das Thema Nachhaltigkeit ist auch in eurem Haus sehr wichtig. In wie weit ist es Bestandteil eurer Unternehmenskultur und was sind dabei die Herausforderungen?
Seit knapp 20 Jahren ist das Thema Nachhaltigkeit als zentraler Bestandteil in unserer Strategie fest verankert. Um einen wichtigen Beitrag zur Transformation zu leisten und Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen, ist GROHE seit Jahren bestrebt, seinen CO2-Fußabdruck zu minimieren. So investieren wir deshalb nicht nur in Forschung und Entwicklung, um intelligente, nachhaltige Produktlösungen zu entwickeln, sondern auch in hohem Maße in eine ressourcenschonende Wertschöpfungskette. Im April dieses Jahrs haben wir einen zentralen Meilenstein erreicht und produzieren CO2-neutral. Mit dem dahinterstehenden Projekt GROHE goes ZERO setzen wir ein klares Zeichen für die gesamte Branche: Wir stellen uns aktiv der CO2-Herausforderung, indem wir Emissionen zunehmend vermeiden und falls dies nicht möglich ist, kompensieren. Gleichzeitig setzen wir uns immer weiter ambitionierte Nachhaltigkeitsziele; wir können und müssen noch besser werden.
Was empfinden Sie persönlich, wie gut wir unterwegs sind zu einer Welt, die behutsamer mit dem Leben und den Ressourcen auf dem Planeten umgeht?
In Gesprächen erlebe ich bereits eine größere Veränderungsbereitschaft als noch vor ein paar Jahren. Besonders viel Mut machen mir die vielen Initiativen, gerade jüngerer Generationen, die uns kluge und zukunftsfähige Wege für ressourcenärmere Mobilität, gesündere Ernährung und eine viel gemeinwohlorientiertere Form des Wirtschaftens und Lebens aufzeigen.
Thomas Fuhr – COO Fittings LIXIL International & Chief Executive Officer Grohe AG seit Juli 2019.
Seit seinem Eintritt bei GROHE 2012 verantwortete er als Executive Director Operations die Bereiche Produktion, Einkauf, Logistik, Qualität, Technologie, Forschung & Entwicklung sowie Nachhaltigkeit und zusätzlich den Produktbereich Armaturen bei LIXIL Water Technology.
Als CEO leitet Thomas Fuhr alle technischen Bereiche bei GROHE und agiert gleichzeitig als COO Fittings LIXIL International, wodurch er weltweit für das Armaturen-Segment R&D, Produktion und Supply Chain verantwortet.
Thomas Fuhrs Fokus richtete sich in den letzten Jahren auf neue Produktionstechnologien und den Ausbau der Produktionskapazitäten. So vereint die Laborerweiterung in Hemer seit September 2018 alle zuvor dezentralisierten Aktivitäten des Entwicklungslabors an einem Ort. Dies ermöglicht einen engeren Austausch der R&D‑Abteilungen und gewährleistet einen noch effizienteren Entwicklungsprozess für weitere Innovationen. Unter seiner Führung wurde auch das Kompetenzzentrum für Duschen und Duschsysteme in Lahr, die GROHE Colors Produktion in Albergaria, Portugal und das Werk in Porta Westfalica erweitert. Des Weiteren investierte GROHE in eine neue Zink-Anlage in Klaeng, Thailand und zwei Maschinen der neuen PVD-Beschichtungsanlage für farbige Brausen und Duschsysteme in Lahr.
Mit seinem leidenschaftlichen Nachhaltigkeitsengagement hat Thomas Fuhr GROHE zu einer der nachhaltigsten Marken in der Sanitärbranche entwickelt. Aus diesem Grund wurde GROHE nicht nur mit mehreren Top-Platzierungen beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis bedacht, sondern Thomas Fuhr selbst mit dem Umwelt- und Nachhaltigkeitspreis 2019 des Unternehmensnetzwerks B.A.U.M. in der Kategorie „Großunternehmen“ ausgezeichnet.
Vor seiner Tätigkeit bei GROHE war Thomas Fuhr 22 Jahre bei Mercedes-Benz, wo er diverse Funktionen in Entwicklung, Produktion, Qualität, Logistik und Einkauf in Deutschland, Indien, USA und Großbritannien innehatte.
Wir fragten konkret nach Unternehmen, deren Produkte oder Dienstleistungen Menschen in ihrer Gesundheit, ihrer Bildung oder anderen Lebensbereichen wirksam unterstützen oder die dazu beitragen, dass das Ökosystem entlastet wird. Können Sie den Lesern konkrete Beispiele dafür nennen, an welchen Stellen dies für Ihr Unternehmen zutrifft?
Nachhaltigkeit ist ein integraler Bestandteil der Strategie von GROHE und folgt einem 360-Grad Nachhaltigkeitsansatz, der Mitarbeiter:innen, Lieferanten:innen, Kunden:innen, Prozesse, Produkte und den gesellschaftlichen Beitrag gleichermaßen umfasst. Der größte Nachhaltigkeitshebel von GROHE liegt in unseren wasser‑, energie- und ressourcensparenden Produkten, die den Nutzer bei einem nachhaltigen Lebensstil unterstützt. Nehmen wir zum Beispiel das Thema Wasser in Plastikflaschen – es ist im täglichen Leben omnipräsent. Gleichzeitig ist Plastikhülle und die Verschmutzung von Gewässern allgegenwärtig. Hier setzt unser Wassersystem GROHE Blue an: Sie erhalten gefiltertes und gekühltes Wasser in still, medium oder sprudelndem direkt aus der Küchenarmatur. Eine vielköpfige Familie kann so bis zu 800 Plastikflaschen pro Jahr einsparen und ihren CO2-Ausstoß um bis zu 61 Prozent reduzieren. Daneben haben wir auch wasser- und energiesparende Technologien wie EcoJoy oder SilkMove ES entwickelt, welche in vielen unserer Produkte verbaut sind. Mit GROHE EcoJoy kann dank eines Durchflussbegrenzers bis zu 50 Prozent Wasser eingespart werden, ohne das Komfort eingebüßt wird, da ein integrierter Luftsprudler für einen gleichbleibend voluminösen Wasserstrahl sorgt. GROHE SilkMove ES sorgt mit Kaltwasserstart in der Hebelmittelstellung dafür, dass der unnötige Zufluss von Warmwasser unterbunden wird und eine vielköpfige Familie so 279kg CO2 einspart. Grundsätzlich geht es nicht nur darum, dem Kunden nachhaltige wasser- oder energiesparende Produktlösungen zur Verfügung zu stellen, sondern uns liegt auch viel daran, Aufklärungsarbeit zu leisten und für eine nachhaltigere Lebensweise zu sensibilisieren.
Gibt es Produkte und Dienstleistungen, die Sie in der Pipeline haben und die zukünftig einen wertvollen ökologischen, technologischen oder gesellschaftlichen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit und Allgemeinwohl leisten können?
Als eine der führenden Marken in der Sanitärindustrie sind wir ein gutes Beispiel dafür, dass Rentabilität, Geschäftserfolg und Nachhaltigkeit kein Widerspruch sein müssen. Aber auf dieser Position möchten wir uns nicht ausruhen: Nachhaltigkeit ist für uns eine kontinuierliche Reise. Um auch in Zukunft so nachhaltig wie möglich zu handeln und unserem Anspruch gerecht zu werden, müssen wir unsere internen Prozesse und unser Produktportfolio ständig hinterfragen und optimieren. Ein Beispiel ist, dass wir unsere Kompensationsleistung bei den CO2-Emissionen aus eigener Kraft kontinuierlich senken möchten und uns so das Ziel gesetzt haben, bis 2021 auch die Vertriebsniederlassungen klimaneutral zu stellen.
Viele Hochschulabsolventen:innen streben einen sinnstiftenden Beruf an. Wie können sie bei der Umsetzung eurer Öko-freundlichen Produkte mithelfen?
Wir gestalten bei GROHE die Zukunft des Wassers, durch sinnstiftende Produkte und Technologien, die reale Herausforderungen lösen und im täglichen Leben der Verbraucher:innen einen echten Mehrwert bieten. Dafür ist ein tiefgreifendes Verständnis des Verbrauchers erforderlich – wie sie leben und was sie von ihrem Wohnraum erwarten. Auch mit unserem Nachhaltigkeitsengagement leisten wir bei GROHE Pionierarbeit in der Sanitärindustrie – sei es durch unser ressourcenschonendes Produktportfolio, unsere Initiativen wie „Less Plastic“ oder die Zusammenarbeit mit NGOs wie Pacific Garbage Screening, die das globale Plastikmüllproblem in Gewässern bekämpfen. Was bei einer Marke wie GROHE besonders spannend ist, gerade für Berufseinsteiger, ist, dass wir Menschen suchen, die neugierig sind und immer nach neuen Lösungen suchen. Uns ist es wichtig unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern:innen viel Gestaltungsraum zu geben und sie zu motivieren, ihre eigenen Ideen einzubringen.
GROHE ist eine führende globale Marke für ganzheitliche Badlösungen und Küchenarmaturen.Seit 2014 gehört GROHE zu dem starken Markenportfolio von LIXIL, einem führenden japanischen Hersteller von richtungsweisenden Wassertechnologien und Gebäudeausstattung.
GROHE wurde 1936 von Friedrich Grohe in Hemer gegründet. Friedrich Grohe kauft Berkenhoff & Paschedag 1936 in Hemer. Später (1948) wird Berkenhoff & Paschedag in Friedrich Grohe umbenannt.
Als Unternehmen der Bauindustrie beschäftigt Grohe in Deutschland – an den Standorten Düsseldorf (Headquater), Hemer, Porta Westfalica und Lahr (Werke) – etwa 2.600 Mitarbeiter:innen, international sind es etwa 6.500.
Wie wichtig ist es für Sie persönlich, dass Arbeit sinnstiftend sein muss?
Ich denke, jeder blickt anders auf seinen Job. Für mich persönlich sind immer drei Dinge wichtig: Ich möchte für ein Unternehmen oder eine Marke arbeiten, die Produkte oder Dienstleistungen herstellt, die ich persönlich für inspirierend und sinnvoll halte. Darüber hinaus soll die Arbeit gleichzeitig fordernd sein und Spaß machen. Und zu guter Letzt möchte ich am Ende eines Arbeitstages das Gefühl haben, etwas bewegt zu haben. Das fühlt sich nicht nur gut an, sondern gibt einem schon Energie für den nächsten Tag.
Wie sieht die Unternehmenskultur von GROHE aus und wie geht man in Ihrem Unternehmen miteinander um?
Unser Miteinander wird maßgeblich durch drei Werte geprägt: Work with Respect, Do the right thing und Experiment & Learn. Diese finden weltweit Anwendung und bringen Menschen verschiedenster Herkunft zusammen. Sie sind Grundlage für unsere Zusammenarbeit.
Ziel ist es, Mitarbeiter:innen zu befähigen, Unternehmergeist in ihre tägliche Arbeit einzubringen. Mit Respekt zu hinterfragen und neue Wege zu suchen, um alte wie neue Problemstellungen zu lösen.
Was zunächst sehr einfach klingt, bringt wesentliche Veränderung und Herausforderungen mit sich: Gewohnheiten werden aufgebrochen und Entscheidungswege und ‑findung sind, verglichen zu streng hierarchischen Organisationen, sehr viel dynamischer.
Dieser Mut zahlt sich in vielfacher Hinsicht aus und fördert die Selbstbestimmung und Verantwortung unserer Mitarbeiter:innen.
Das Ergebnis ist ein Arbeitsumfeld was alle gleichermaßen beflügelt, der Unternehmensvision täglich ein Stück naher zu kommen: making better homes a reality for everyone, everywhere.
Wie sollte die Welt in 10 Jahren aussehen und was sind die größten Herausforderungen auf diesem Weg?
Wir nutzen bei GROHE zwei sehr wertvolle Ressourcen: Wasser und Energie. Folgt man dem Global Risk Report der UN, ist die Wasserkrise unter den Top 5 der globalen Risiken und auch der Energiebedarf, und damit zusammenhängend die Emissionen, steigt immer weiter. Es besteht also großer Handlungsbedarf, um in eine positive Zukunft blicken zu können. Treiber von Transformationen gerade im Hinblick auf den Klimawandel oder Ressourcenschutz müssen aus meiner Sicht Unternehmen sein. Und hier sehe ich unsere größte Herausforderung: Die Zeit des Nachdenkens ist vorbei, wir müssen jetzt handeln. Ich hoffe, dass wir mit unserer GROHE-eigenen Machermentalität und Beispielen wie GROHE goes ZERO hier ein gutes Vorbild sind, wie man Herausforderungen aktiv angeht und uns viele folgen werden.