Grüne Energie jetzt nutzbar zu machen – das ist die Vision von Tajo Adler, Gründer und CEO der ADLER Smart Solutions GmbH. Er sprach mit uns über das Erreichen von Klimazielen und die größten Herausforderungen auf dem Weg dorthin.
Sie bezeichnen sich auf Ihrer Website als „Early Mover“. Wo sehen Sie ihre Rolle auf dem Weg in eine grünere Energiezukunft Deutschlands?
Unsere Vision ist ganz klar, die grüne Energie jetzt nutzbar zu machen und diesen Wunsch nicht immer weiter in die Zukunft zu verschieben. Die technologischen Möglichkeiten sind gegeben, ein Großteil der Dachflächen sind noch nicht genutzt und auch unter finanziellen Aspekten ist die Solarenergie ein lohnendes Invest. Worauf sollten wir als Gesellschaft noch warten? Warum nicht einfach grüne Energie erzeugen, denn wenn nicht jetzt, wann dann?
Auf 100toparbeitgeber.de werden Unternehmen gezeigt, deren Produkte oder Dienstleistungen Menschen in ihrer Gesundheit, ihrer Bildung oder anderen Lebensbereichen wirksam unterstützen oder die dazu beitragen, dass das Ökosystem entlastet wird. Können Sie den Lesern konkrete Beispiele dafür nennen, an welchen Stellen Sie für Ihre Kunden Lösungen erarbeiten, welche diesem Anspruch gerecht werden?
Wir haben schon früh gemerkt, dass die besten Projekte mit hohen Potentialen daran scheitern können, dass es dem Unternehmen oder Investor zu kompliziert wird. Unsere Produkte – Photovoltaikanlagen und Ladeinfrastruktur sowie Energiekonzepte – sind sehr erklärungsbedürftig und mit komplexen Sachverhalten verbunden. Deshalb haben wir für unsere Kunden Lösungen erarbeitet, die Komplexität reduzieren und sehr einfache Entscheidungshilfen bieten. Wir haben das aus Überzeugung getan, um möglichst viele jetzt vom Einstieg in nachhaltige Energie- und Mobilitätslösungen überzeugen zu können. Außerdem sind wir immer noch einen Schritt weiter gegangen – wir bieten nicht nur Komplettlösungen für die Konzeptionierung, Projektentwicklung und Projektrealisierungen von PV- und Ladelösungen an, sondern haben auch ein sehr interessantes Modell für die Finanzierung entwickelt. Das ist für alle Projektentwickler interessant, die das eigentliche Invest komplett outsourcen und in die Entwicklung möglichst wenig involviert sein wollen.
Geleitet von unserer Vision, eine Welt zu gestalten, in der Energie zu 100% regenerativ hergestellt wird, bieten wir eine vollumfängliche Konzeptionierung, Projektentwicklung, die Umsetzung sowie die langfristige Betriebsführung in den Bereichen Ladeinfrastruktur für Elektromobilität und Photovoltaik im B2B Segment.
Durch die Klimadiskussion kann sich kaum ein Unternehmen erlauben, sich nicht mit Nachhaltigkeitsfragen zu beschäftigen. Was empfinden Sie persönlich, wie gut wir unterwegs sind zu einer Welt, die behutsamer mit dem Leben und den Ressourcen auf dem Planeten umgeht?
Ich als Unternehmer, der sich schon sehr lange mit nachhaltigen Fragestellungen beschäftigt, sehe hier noch ein erhebliches Potential. Es gibt eine sehr starke Bewegung in Richtung Klimafreundlichkeit bei Unternehmen, aber das Invest wurde auch lange Zeit immer wieder verzögert. Mal fehlt der Mut, mal wird es den Unternehmen auch zu kompliziert gemacht. Wir brauchen einfache Lösungen, einen pragmatischen Ansatz, um möglichst viele kleine und große Projekte schnell realisieren zu können. Das EEG erschwert das Thema Photovoltaik immer weiter, bis am Ende nur noch Spezialisten durchblicken – dabei müssen wir die breite Masse mitnehmen, denn nur so lassen sich unsere Klimaziele überhaupt erreichen.
In der Eingrenzung des Themas „Arbeitgeber, die helfen, die Welt besser zu machen“, haben wir den Befragten auch die Unternehmenskultur als ein Instrument genannt, über das die Gesellschaft positiv beeinflusst werden kann. Wie geht man bei ADLER Smart Solutions miteinander um?
Unsere Werte gelten einheitlich nach innen und außen und sind in unserer Mission zusammengefasst:
Unser Antrieb ist es, die Welt nachhaltig zu verbessern. Unser Fokus ist die Zufriedenheit unserer Kunden. Dafür arbeiten bei uns die besten Experten im Markt. Sie machen die komplexe Welt der erneuerbaren Energien für unsere Kunden einfach und nachvollziehbar und sind grundsätzlich immer offen für Innovationen und Weiterentwicklung. Gemeinsam im Team erfüllen sie so unsere Mission und lassen unsere Vision Wirklichkeit werden. Der letzte Punkt ist uns für die interne Zusammenarbeit – bei uns arbeiten Experten mit sehr unterschiedlicher Ausrichtung und nur, wenn jeder seinen Beitrag leistet, können unsere Projekte erfolgreich umgesetzt werden. Deswegen stehen Teamwork und eine gelebte Hands-on-Mentalität bei uns an oberster Stelle. Wir streben danach, unsere internen Prozesse so einfach wie möglich zu gestalten und unterstützen uns gegenseitig bei der Bewältigung der alltäglichen Aufgaben. Unser Team denkt innovativ, lösungsorientiert und nachhaltig.
Der Diplom-Wirtschaftswissenschaftler Tajo Adler gründete 2007 die ADLER Solar Services GmbH, die sich zum Marktführer für Aftersales und Problemlösungen der Solarbranche entwickelte.
2015 veräußerte er das Unternehmen den norwegischen Finanzinvestor Aqualis Offshore SAS.
Anschließend, 2009, gründete er Adler eMobility, um das Potenzial der Kopplung von Solar mit Elektromobilität auszuschöpfen – bis in die Immobilienbranche hinein.
Schließlich erfolgte der Ausbau des Konzeptes unter der Marke ADLER Smart Solutions zur heutigen Geschäftsausrichtung mit der Kombination von nachhaltigen Energiekonzepten Photovoltaik, Ladeinfrastruktur sowie Speicher / Wasserstoff. Aktuell konzentriert sich das Unternehmen auch die Realisierung eigener Projekte für die weitere Entwicklung und die Mitarbeiter.
Wie wichtig ist es für Sie persönlich, dass Arbeit sinnstiftend sein muss?
Heute gehen wir nicht nur zu Arbeit, um Geld zu verdienen. Wir wollen unsere Zeit so effizient wie möglich nutzen und dabei das Gefühl haben, einen Beitrag für eine lebenswerte Welt zu leisten. Mir ist das wichtig und ich habe dabei die Erfahrung gemacht, dass es ein hohes Maß an Eigenverantwortung braucht, um seine Arbeit auch wirklich als sinnstiftend und erfüllend empfinden zu können. Denn nur so entwickelt sich das Gefühl, mit dem eigenen Handeln und Tun einen Unterschied zu machen, eigene Ideen und Verbesserungsvorschläge einbringen zu können. Bei ADLER Smart Solutions traue ich auch jungen Mitarbeitern viel zu – sie sollen ihre Selbstwirksamkeit erleben können, schon gleich zu Beginn. Es geht auch mal etwas schief, jeder macht Fehler und da hilft unsere offene Fehlerkultur, um an den Erfahrungen zu wachsen und sich stetig weiterzuentwickeln. Gerade der letzte Punkt ist sehr wichtig, wenn es um das Gefühl der Sinnhaftigkeit der eigenen Arbeit geht.
Wie sollte die Welt in 10 Jahren aussehen und was sind die größten Herausforderungen auf diesem Weg?
Unsere Vision ist es, in einer Welt zu leben, in der Energie ausschließlich regenerativ hergestellt wird. Dafür setzen wir uns ein und daran glauben wir tatsächlich. Ob das schon in 10 Jahren der Fall sein wird, sei einmal dahingestellt, aber es geht uns im Kern darum, einen echten Wandel in der Gesellschaft zu begleiten. Ich persönlich glaube daran, dass allein durch die Digitalisierung die Trennung zwischen Berufs- und Privatleben immer weiter entkoppelt wird. Das wird sich auch positiv auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie auswirken, räumliche Distanzen werden an Bedeutung verlieren und auch diese Flexibilität wird sich positiv auf den Nah- und Fernverkehr auswirken. Das autonome und elektrische Fahren ist bei der Erreichung der Klimaneutralität im Sektor Verkehr eine entscheidende Größe. Die größte Herausforderung ist allerdings, am Ende die gesamte Gesellschaft mitzunehmen und einen Lebensstil zu entwickeln, der achtsam und wertschätzend mit den natürlichen Ressourcen umgeht und dem Einzelnen nicht in einem zu hohen Maße das Gefühl von Entbehrung auferlegt. Ich persönlich glaube, dass man eine breite Masse verlieren wird, wenn die Erreichung unserer Klimaziele mit einer erheblichen Einschränkung des eigenen Wohlstandes und der Freiheit einhergeht. Wir brauchen smarte Lösungen, um das Ziel der Klimaneutralität wirklich erreichen zu können.