Celonis ist der weltweit führende Anbieter von Execution Management Systems (EMS). Celonis ist überzeugt, dass jedes Unternehmen das Potenzial hat, seine Prozesse zu verbessern und somit nachhaltiger und auch nutzenstiftender für die Gesellschaft zu agieren. Bastian Nominacher der Co-CEO und Mitgründer von Celonis gibt uns einen Einblick in das umweltbewusste Softwareunternehmen und verrät uns wie sie ihre Vision eines nachhaltigen Unternehmens umsetzen.
Welche Verantwortung für das Gemeinwohl tragen Unternehmen heute?
Organisationen haben immer Einfluss auf ihre Umgebung, sei es auf Mitarbeiter:innen, Kunden:innen, Partner:innen und Wettbewerber:innen oder die Gesellschaft, in der sie agieren. Natürlich beeinflussen sie auch die Umwelt und die Ressourcen, die genutzt werden. Damit haben Unternehmen aber auch eine enorme Verantwortung. Als stark wachsendes Software-Unternehmen haben wir die Chance, diese Verantwortung in all unseren Aktivitäten gleich von Anfang an zu berücksichtigen. Das kann uns, aber auch anderen Unternehmen, auf ganz unterschiedliche Weise gelingen: Indem wir durch unsere eigene Reichweite Aufmerksamkeit auf Themen lenken und das eigene Produkt so gestalten, dass Mehrwert entsteht. Die COVID-19 Krise macht die Abhängigkeiten zwischen Unternehmen, Politik, Gesellschaft und unserer Umwelt noch deutlicher und zeigt gleichzeitig, wie durch systemisches Denken Mehrwert entstehen kann.
Welche Bedeutung hat nachhaltiges Wirtschaften für Ihr Haus heute und welchen Weg sind Sie dafür gegangen?
Unser Ziel war es stets, eine langfristige Unternehmung aufzubauen, Arbeitsplätze zu schaffen und gut zu wirtschaften, um nachhaltig bestehen zu können. Gleichzeitig haben wir eine innovative Process-Mining-Technologie geschaffen, die einen echten Mehrwert für unsere Kunden:innen und Partner:innen bietet und ihnen hilft, Ressourcen bewusster und somit schonender einzusetzen, was darüber hinaus reibungslose Kundenerfahrungen ermöglicht und die Mitarbeiterzufriedenheit durch die Vermeidung von ineffizienten Arbeitsabläufen verbessert – was einen positiven Einfluss auf die Nachhaltigkeit hat. Gleichzeitig sind wir unseren eigenen Wurzeln immer treu geblieben und bieten beispielsweise umfangreiche Programme im Bereich Bildung an: Unsere Technologie ist durch unsere kostenlose Variante „Snap“ für alle zugänglich, kostenfreie Trainings sind für jeden verfügbar und wir bilden die nächste Generation der Process Mining Experten als Teil unserer „Academic Alliance“ an Universitäten und Schulen aus.
Auf organische Weise haben sich so auch unsere Unternehmenswerte — genannt „The Celonis Way“ — entwickelt. Einer unserer Kernwerte: „Earth is our Future“. Wir glauben daran, dass gutes Wirtschaften Gutes für die Gesellschaft und den Planeten erzeugt. Daher wollen wir mit unserem Produkt für noch mehr Nachhaltigkeit bei unseren Kunden und Partnern sorgen und unsere Technologie denen zur Verfügung stellen, die damit Gutes leisten. Wir setzen uns außerdem für Bildungschancen weltweit ein. Und wir verpflichten uns zu einem diversen Team und einer nachhaltigen Unternehmensführung.
Was empfinden Sie persönlich, wie gut wir unterwegs sind zu einer Welt, die behutsamer mit dem Leben und den Ressourcen auf dem Planeten umgeht?
Auch wenn wir noch weit davon entfernt sind, im großen Stil ressourcenschonend und nachhaltig zu wirtschaften, haben Bewegungen wie „Fridays for Future“ das Bewusstsein für dieses Thema enorm geschärft. Ich glaube, selbst wenn die COVID-19 Pandemie aktuell andere Dinge in den Mittelpunkt gerückt hat, das Bewusstsein für die Notwendigkeit eines Umdenkens hat sich etabliert. Aber es müssen Taten folgen. Noch allzu oft wird reines Greenwashing betrieben, mit dem sich Unternehmen einen nachhaltigen Anstrich geben, es letztlich aber mit ihren wahren Werten und ihrem wirtschaftlichen Handeln nicht umsetzen. Wir bei Celonis nehmen Nachhaltigkeit sehr ernst. Seit Juli 2020 haben wir einen Director of Sustainability, der all unsere Nachhaltigkeitsbemühungen bündelt und diese weiter vorantreibt.
Bastian Nominacher ist Co-CEO und Mitgründer von Celonis, dem weltweit führenden Anbieter von Execution Management Systems (EMS). Dort verantwortet Nominacher die Regionen EMEA & APAC, die globalen Betriebsabläufe, die Finanzen und die gesamte Geschäftsstrategie von Celonis. Als einer der Unternehmensgründer wurde er 2019 von Frank-Walter Steinmeier mit dem Deutschen Zukunftspreis ausgezeichnet.
Seit August 2020 ist Bastian Nominacher Mitglied im Beirat “Junge Digitale Wirtschaft” des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Bundesminister Peter Altmaier setzt auf einen intensiven Dialog zwischen Politik und der deutschen Start-up-Szene. Ziel der Initiative ist es, die digitale Transformation in Deutschland voranzutreiben und das deutsche Start-up-Ökosystem weiter zu stärken. Die Beiratsposition passt perfekt zu Nominacher, da er hier seine langjährige Erfahrung als Gründer eines erfolgreichen Unternehmens und seine Expertise für digitale Technologien “Made in Germany” einbringen kann.
Vor der Gründung von Celonis im Jahr 2011 arbeitete Nominacher für führende Beratungsunternehmen wie Ernst & Young, Accenture und IBM. Er studierte Wirtschaftsinformatik und Finanzmathematik an der Technischen Universität München und ist Autor mehrerer wissenschaftlicher Arbeiten zu IT Carve-outs und Post-Merger-Integration.
Wie helfen Ihre Technologien Menschen in Ihrer Gesundheit, ihrer Bildung oder anderen Lebensbereichen wirksam zu unterstützen oder bei der Entlastung des Ökosystems?
Bei Process Mining handelt es sich um eine Grundlagentechnologie, die auf alle Prozesse in Organisationen angewendet werden kann. Sie liefert objektive, datenbasierte und aus realen Unternehmensabläufen abgeleitete Einsichten. Indem Daten aus allen gängigen IT-Systemen wie SAP, Oracle oder Salesforce zusammengeführt und in ihrer tatsächlichen Form abgebildet werden, macht es Process Mining möglich, Unternehmensprozesse ganzheitlich zu verstehen. Spezialisierte Algorithmen identifizieren dabei Trends, Muster und Details von Abläufen. Machine Learning und künstliche Intelligenz liefern auf Basis der Daten Handlungsempfehlungen, die die Effizienz der Prozesse optimieren sollen.
Unsere Technologie findet in sehr vielen Bereichen Anwendung. Sie eignet sich zum Beispiel dazu, Abläufe in einem Krankenhaus zu optimieren oder die Sicherheit von Mitarbeitern in einem Kraftwerk zu verbessern. Auch der Ressourceneinsatz lässt sich mit Process Mining abbilden und optimieren. Wir bieten Unternehmen die Möglichkeit, ihre Kunden besser zu bedienen, ihre Produkte erfolgreicher zu entwickeln, ihre Prozesse zu verbessern und ihre Servicequalität zu erhöhen und dadurch zu wachsen. Das macht unsere Kunden erfolgreicher. Wenn man jemanden in die Lage versetzt, bessere Produkte zu entwickeln, profitiert auch die Allgemeinheit davon. Jeder ist ja als Kunde, als Mitarbeiter, als Unternehmen von bestehenden Reibungsverlusten betroffen. Wenn wir diese reduzieren, geht es der Gesellschaft am Ende besser.
Gerade in Zeiten von COVID-19, merken Unternehmen verstärkt, wie wichtig Transparenz in den Prozessen – zum Beispiel in den Lieferketten oder im Purchase-to-pay-Prozess – ist, um unnötige Kosten und Engpässe zu vermeiden. Wir versuchen, soweit wie möglich mit unserem Wissen zu helfen und haben für unsere Kunden ein COVID-19 Customer Care Programm entwickelt. Außerdem stellen wir Non-Profit-Organisationen unsere Technologie zur Krisenbewältigung kostenlos zur Verfügung.
Gibt es Produkte oder Dienstleistungen, die Sie in der Pipeline haben und die zukünftig einen wertvollen ökologischen, technologischen oder gesellschaftlichen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit und Allgemeinwohl leisten können?
Wir wollen uns in Zukunft noch stärker darauf konzentrieren, unsere Produktentwicklung und Anwendungen auf ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit auszurichten. Dazu arbeiten wir eng mit unseren Kunden und Partnern zusammen. Uns interessiert die Frage, wo unsere Technologie eingesetzt werden kann und wie Prozesseffizienz Nachhaltigkeitsstrategien unterstützen und ihren Erfolg beschleunigen kann. Wir schauen zum Beispiel auf Abfallreduzierung, CO2-Tracking, sicherere Arbeitsabläufe, Risikominimierung, Nachvollziehbarkeit und Optimierung von Lieferketten. Gleichzeitig arbeiten wir verstärkt mit Organisationen zusammen, deren Zweck sozial oder nachhaltig ist.
Außerdem werden wir unser Bildungsprogramm Celonis Aspire ausbauen und nicht zuletzt wollen wir selbst noch nachhaltiger werden und mehr auf unseren ökologischen Fußabdruck und unsere soziale Vorbildrolle achten.
Welche Vision von Zukunft können Sie für Berufseinstiger entwerfen, die Sie dabei begleiten möchten?
Wir wollen einen echten Mehrwert schaffen. Dazu gehört, dass wir kontinuierlich in unsere Lösungen, Produkte sowie Forschung & Entwicklung investieren, um immer besser zu werden. Das ist sehr wichtig, weil sich die Welt schnell weiterentwickelt. Für junge Berufseinsteiger bieten wir daher ein sehr spannendes und dynamisches Arbeitsumfeld, wir verbinden technologische Marktführerschaft mit einem hohen Maß an Verantwortung und Eigeninitiative und behalten uns dabei unseren entrepreneurial spirit bei.
Unsere Celonauten – wie wir unsere Mitarbeiter nennen – sind eine elementare Säule unseres Erfolges und machen uns erst zu dem, was wir sind.
Wir sind Pioniere und First-Mover. Wir scheuen keine Challenge, arbeiten vorausschauend, meistern Herausforderungen und blicken positiv in die Zukunft. Diese Zukunft wollen wir für uns als Unternehmen gestalten, aber auch für unsere Kunden:innen, die Gesellschaft und den Planeten.
Celonis ist überzeugt, dass jedes Unternehmen das Potenzial hat, seine Prozesse zu verbessern. Das Celonis Execution Management System baut auf der marktführenden Process-Mining-Technologie des Unternehmens auf und stellt eine ganze Reihe von Anwendungen, Instrumenten, Plattform-Funktionen sowie das neue Celonis Studio bereit. Die EMS-Plattform unterstützt Unternehmen bei der Optimierung ihrer Business Execution – mittels seiner Kernfunktionen Analyse, Strategie, Management, Aktionen und Automatisierung. Celonis hat Tausende von Kunden, darunter ABB, AstraZeneca, Bosch, Coca-Cola, Citibank, Dell, GSK, John Deere, L’Oréal, Siemens, Uber, Vodafone und Whirlpool. Celonis hat seinen Hauptsitz in München, Deutschland, und New York City, USA, und verfügt weltweit über 15 Niederlassungen.
Gegründet wurde das Software-Unternehmen im Juni 2011 und ist seitdem mit zirka 500 Mitarbeitern am Standort München und weltweit mit etwa 1.000 vertreten.
Und da wir so schnell wachsen – mittlerweile sind wir über 1.000 Celonauten – haben wir viele offene Stellen für alle Karrierestufen und in ganz unterschiedlichen Bereichen. Wir unterstützen unsere Mitarbeiter:innen darin eigene Initiativen zu entwickeln und bieten viel Raum für neue Ideen. Die eigene Entwicklung kommt dabei nicht zu kurz. Unsere Mitarbeiter:innen beteiligen wir im Rahmen eines Employee Stock Ownership Plans an unserem Erfolg.
Wie wichtig ist es für Sie persönlich, dass Arbeit sinnstiftend sein muss?
Der Erfolg von Celonis basiert zu einem großen Teil darauf, dass wir drei Gründer von Anfang an zu 100 Prozent hinter dem stehen, was wir machen. Wir glauben fest daran, dass unsere Technologie die Arbeitsweise von Unternehmen nachhaltig verändert. Es ist eine unglaublich spannende Aufgabe, Organisationen aus ganz unterschiedlichen Branchen und Ländern dabei zu unterstützen, besser zu arbeiten – das treibt mich jeden Tag aufs Neue an. Und natürlich genieße ich persönlich den Austausch und die Arbeit mit so vielen spannenden Menschen – Mitarbeitern:innen, Partnern:innen und Kunden:innen. Gleichzeitig treibt mich auch die Verantwortung für unsere mittlerweile über 1.000 Mitarbeiter an.
Wie geht man in Ihrem Unternehmen miteinander um?
Wir haben erst kürzlich unsere Unternehmenswerte, die aus der Celonis-Kultur heraus entstanden sind, veröffentlicht. Diese Werte sind für uns nicht nur ein Lippenbekenntnis, sondern all unser Handeln und unsere Ideen basieren auf diesen Werten. Sie beeinflussen unsere Mitarbeiterauswahl, unsere Produktentwicklung, unsere Initiativen, Kooperationen und Programme. Unsere Vision für das Unternehmen baut auf diesen Werten auf. Da wir ein globales Unternehmen sind, haben wir die Werte auf Englisch formuliert:
„The best team wins – We own it – Earth is our Future – Live for customer value – Focus, Invent, Simplify, Act”.
Wie sollte die Welt in 10 Jahren aussehen und was sind die größten Herausforderungen auf diesem Weg?
Ich wünsche mir, dass wir in 10 Jahren eine Welt mit weniger Reibungsverlusten sehen werden – auf allen Ebenen. Menschen und Unternehmen können darin ihr volles Potenzial entfalten. Wir bei Celonis leisten durch unsere Technologie einen wichtigen Beitrag dazu. Denn weniger nutzlose und zeitintensive Abläufe ermöglichen einen effizienteren Ressourceneinsatz. Ich glaube wir sind auf einem guten Weg. Um das zu erreichen, arbeiten wir stark am Thema Chancengleichheit, besonders durch Bildung, und durch die Übernahme von Verantwortung – im Team und für andere.